Pandemie

Trump: Ohne Tests hätten die USA "keine" Corona-Fälle

US-Präsident Donald Trump hat einmal mehr seinen eigenwilligen Zugang zum Thema Coronavirus demonstriert
US-Präsident Donald Trump hat einmal mehr seinen eigenwilligen Zugang zum Thema Coronavirus demonstriert(c) Reuters
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Die Zahl der neuen Virus-Infizierten in den beiden meistbetroffenen Staaten, den USA und Brasilien, klettert weiter. In den USA liegt sie auf dem höchsten Stand seit Wochen.

Die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus in den beiden am stärksten betroffenen Staaten, den USA und Brasilien, steigt weiter an: In den Vereinigten Staaten liegt sie auf dem höchsten Stand seit Wochen. Zuletzt habe es 37.667 neue Fälle gegeben, womit die Gesamtzahl auf rund 2,374 Millionen steige, teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Am Mittwoch waren es 34.313 gewesen und am Dienstag 26.643. Die Zahl der Toten stieg um 692 auf 121.809.

In Brasilien wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen 24 Stunden 39.483 neue Infektionen und 1141 weitere Todesfälle verzeichnet. Insgesamt gebe es damit mehr als 1,2 Millionen bekannte Fälle und 54.971 Todesfälle.

Zahlen, die Donald Trump einmal mehr zu einer eigenwilligen Interpretation veranlassten: "Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle", sagte der US-Präsident in einem in der Nacht auf Freitag ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. Die USA hätten bisher rund 30 Millionen Menschen auf das Virus getestet, mehr als jedes andere Land der Welt. Trumps Einschätzung zufolge geht darauf die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA zurück.

Die meisten Experten lehnen Trumps Erklärung ab, wonach die Zunahme der Infektionen vor allem auf eine Zunahme von Tests zurückzuführen sein soll. Sie machen in erster Linie die von Trump vorangetriebene Lockerung von Corona-Beschränkungen in den Bundesstaaten verantwortlich.

Ungeachtet der Warnungen wirbt Trump für eine rasche Wiedereröffnung der Wirtschaft. Er will - auch mit Blick auf die Wahl im November - möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Seiner Darstellung zufolge ist das Coronavirus dabei, nach und nach aus den USA zu verschwinden. Die Daten stützen das nicht. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte erst am Donnerstag an, die Schritte zur Wiedereröffnung des Bundesstaats würden wegen der dramatisch steigenden Fallzahlen ausgesetzt.

(APA/dpa/Reuters/AFP/Red.)

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