TV-Notiz. Die ÖVP-Verteidigungsministerin kam zum Interview, um ihre große Freude darüber zu verkünden, dass so viel über das Bundesheer "gesprochen und kommuniziert wird". Ein fast satirischer Auftritt.
Geschichten des Jahres. Dieser Artikel ist am 26. Juni 2020 erschienen.
Hintergrundgespräche sind eine ganz eigene Art der (Nicht-)Kommunikation von Politikern mit Journalisten. Was in den vergangenen Monaten immer wieder sichtbar wurde, hat mit Klaudia Tanners verunglückter Aktion einen Maximalgrad an Kopfschütteln evoziert. Nur wenige Stunden, nachdem eine Strategieänderung der ÖVP-Verteidigungsministerin zum Heer per Hintergrundgespräch bekannt geworden war (nämlich eine Abschaffung der militärischen Landesverteidigung), wurde sie zum Bundespräsidenten beordert. Und ruderte dann schnell zurück.
Abends war Tanner schließlich in die "ZiB 2" geladen, wo sie sich nach einem Tag der Fehlschläge mit einer irritierenden Überschwänglichkeit, breitem Lächeln und herzlichem Zwinkern darüber freute, dass sie eingeladen worden war. Und darüber, dass über das Bundesheer "so viel gesprochen und kommuniziert wird wie noch nie". Wie bitte? Satiriker würden es wohl nicht anders formulieren - und hätten dabei die Lacher auf ihrer Seite.