Leitartikel

Gegen höhere Gewalt helfen Vernunft und Verantwortung

Die schwerste Krise im 21. Jahrhundert ist unangenehmer Anlass, den Staat wieder stärker werden zu lassen.
Die schwerste Krise im 21. Jahrhundert ist unangenehmer Anlass, den Staat wieder stärker werden zu lassen.APA/HERBERT NEUBAUER
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Die schwerste Krise im 21. Jahrhundert ist unangenehmer Anlass, den Staat wieder stärker werden zu lassen. Und dann bitte wieder zu schwächen.

2001, 2008, 2020: Drei historische Daten, drei Krisen, drei unterschiedlich harte Wirtschaftskrisen, drei massive Veränderungen für die Welt. So wie 9/11 und der Finanzcrash durch die Lehman-Pleite wird das Covid-19-Virus dieses Jahr in die Geschichtsbücher bringen, worauf wir gern verzichtet hätten. Einmal musste die Welt neue Sicherheitsmaßnahmen lernen, einmal das Finanzsystem. Nun betrifft es unser soziales Leben.

Wie schlimm das Virus noch wüten wird, ist ebenso unklar wie die Beantwortung der Frage, wie hart die Weltwirtschaft getroffen wird. (Die österreichische sehr hart, so viel steht fest.) Der große Unterschied zwischen den beiden erstgenannten Weltkrisen und der aktuellen ist nach bisherigem Wissensstand: Diesmal gibt es keinen Schuldigen. Es mag Fehler, Pannen und falsche Entscheidungen gegeben haben, Ausbruch und Verbreitung zu bekämpfen, aber es handelt sich, so sich nicht eine der Verschwörungstheorien absurderweise doch noch bewahrheitet, um höhere Gewalt. Bei Force majeure, also einer Naturkatastrophe, zahlt auch die Versicherung nicht, wie wir seit Kindheitstagen wissen. Im konkreten Fall handelt es sich zwar eigentlich um keine solche, aber die vermutlich laschen Hygienemaßnahmen auf dem Markt von Wuhan lassen dennoch keine erfolgversprechenden Sammelklagen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen ebendieser sinnvoll erscheinen.

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