Interview

Paul Chaim Eisenberg: „Ich kann mehr als Witze reißen“

Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg: „Ich halte es nicht aus, allein zu sein.“
Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg: „Ich halte es nicht aus, allein zu sein.“Die Presse/Clemens Fabry
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Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg ist am Freitag 70 Jahre alt geworden. Leiser treten will er nicht. Vielmehr plant er, Influencer zu werden und öffnet seine große Wohnung für Jung und Alt rund um die Uhr.

Sie sind am Freitag 70 Jahre alt geworden und haben – wie ich vernehme – große Pläne.

Paul Chaim Eisenberg: Ich will hier in meiner Wohnung ein Lehrhaus eröffnen.

Ein Lehrhaus. Was soll ich mir darunter vorstellen?

Ich habe jetzt Lehrhaus gesagt, aber ich nenne es jeden Tag anders. Schon immer habe ich hier in meiner Wohnung Bibelstunden abgehalten. In letzter Zeit dreimal die Woche. Einmal nur für Damen, einmal nur für Herren und einmal gemischt. Und als man mich kürzlich gefragt hat, ob auch Nichtjuden kommen können, hab ich geantwortet: „Girls and boys. Jews and gois.“ (Anm.: „Goi“ ist ein jiddisches Wort für einen Nichtjuden.) Aber zumeist kommen schon Leute aus der Gemeinde. Jetzt aber will ich eine Art heiligen Raum aus der Wohnung machen. Sie ist ja groß, weil ich hier mit sechs Kindern gelebt habe. Die Betten der Kinder belasse ich auch alle, damit sie mich immer besuchen kommen können. Hier an diesem großen Tisch können Gäste essen, aber ich gebe hier als Rabbiner auch geistige Nahrung an die Menschen aus. Das habe ich aber schon immer gemacht.

Was ändert sich dann also?

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