Die Gastronomie ist geprägt von unsicheren Jobs, Schwankungen und – in normalen Zeiten – Personalmangel.
Die Kellnerinnen und Kellner dürfen aufatmen – im wahrsten Sinne des Wortes: Ab Juli müssen sie bei der Arbeit keine Masken mehr tragen. Aber für viele in der Branche macht das keinen Unterschied, da sie derzeit ohnehin ohne Job dastehen. In keiner Branche stieg die Arbeitslosigkeit in der Coronakrise so stark wie in der Beherbergung und Gastronomie. Das zeigte sich zuletzt im Mai: 98.475 Menschen hatten in der Branche keinen Job, um 122 Prozent mehr als im Mai 2019.
Die Corona-Kurzarbeit hat die Kündigungswelle abgeschwächt. Mit der Kurzarbeit war es möglich, die Beschäftigten bis auf null Stunden Arbeit zu setzen. Das kam vor allem Hotels und Gasthäusern zugute, da sie während der Schließungen auch null Geschäft hatten. Eigentlich läuft die Corona-Kurzarbeit Anfang September aus, die Regierung hat aber schon zugesagt, dass sie in irgendeiner Form verlängert wird. Viele Gastronomiebetriebe leiden nach wie vor darunter, dass Gäste ausbleiben. Auch ein guter Teil der Touristen wird heuer nicht kommen. Die Wirtschaftsforscher der Institute Wifo und IHS erachten es für sinnvoll, wenn die Corona-Kurzarbeit für besonders belastete Branchen wie eben Tourismus und Gastronomie verlängert wird. Das sagten sie bei der Präsentation der Konjunkturprognose am Freitag. Die Branche ist geprägt von unsicheren Arbeitsverhältnissen, saisonalen Schwankungen und, hört man auf Branchenvertreter, einem Mangel an Personal – wobei der viel beklagte Fachkräftemangel in der Coronakrise in den Hintergrund getreten ist.