Mangrovenwälder

Im Wasser bis zum Hals

In solchen Wäldern - hier einer an einer Küste Australiens – blüht Leben, lockendes und gefährliches.
In solchen Wäldern - hier einer an einer Küste Australiens – blüht Leben, lockendes und gefährliches.Obie Oberholzer / laif / picturedesk
  • Drucken

Mangroven schützen Küsten – selbst vor Tsunamis – und nähren ihre Bewohner. Aber der Anstieg der Meere bedroht sie.

Als am 26. Dezember 2004 der Tsunami in die Küsten Südostasiens brandete, wurden im indischen Distrikt Cuddalore manche Ortschaften weggefegt, andere in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft nahmen kaum Schaden: Sie lagen hinter Mangrovenwäldern. Dass die selbst Tsunamis widerstehen, dass ein 100 Meter breiter Streifen die Wucht auch dieser Wellen abfangen kann, hatte sich früher schon in Modellrechnungen gezeigt, aber Empirie gab es kaum. Nun konnte Finn Danielson (Kopenhagen) als einer der ersten Daten auswerten, die aus Cuddalore: „Mangroven haben die Küsten geschützt“ (Science 310, S. 643).

Das war fachlich fundiert, aber an allen betroffenen Küsten genügte auch der bloße Augenschein, um Bewohner und Behörden davon zu überzeugen, dass diese Wälder kein nutzloses Gestrüpp sind, das dem ökonomischen Prosperieren im Weg steht und bedenkenlos abgeräumt werden kann für Küstenverbauungen, vor allem aber für die Aquakultur von Shrimps. Das hatte diese Ökosysteme zur Jahrhundertwende so stark reduziert – je nach Region um 35 bis 86 Prozent –, dass internationale Forscher in einem Brandbrief an Science eine „Welt ohne Mangroven“ kommen sahen (317, S. 41).

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.