Gehypte Werte

Wenn Aktien wie Raketen abgehen

Cannabis-Produzenten sind bei Anlegern beliebt.
Cannabis-Produzenten sind bei Anlegern beliebt.(c) Reuters
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Wasserstofffirmen, Cannabis-Produzenten und Fleischersatz-Hersteller sind bei Anlegern beliebt. Während solcher Hypes kann man viel Geld verdienen. Nicht immer sind die Anstiege von Dauer.

Wien. Wer will nicht bei Tesla dabei sein? Da geht es um die Zukunft der Mobilität, um alternative Antriebssysteme, um autonomes Fahren, um den charismatischen Firmenchef Elon Musk, der Menschen zum Mars schicken will (wenn auch nicht mit Tesla, sondern mit seinem anderen Unternehmen SpaceX). Wer Tesla-Aktien kauft, kann sich als Teil dieser Vision fühlen. Dieses Gefühl kostet freilich einiges. Die Tesla-Aktie ist – selbst wenn man mit starkem Wachstum rechnet – nach allen messbaren Kriterien sehr teuer. So teuer, dass Elon Musk höchstselbst Anfang Mai twitterte: „Der Aktienkurs von Tesla ist zu hoch.“

Ein neues Tesla?

Das Unternehmen, das neben Elektroautos auch Batterien herstellt, scheint besser durch die Krise zu kommen als die angeschlagene Autokonkurrenz. Zudem konnte Tesla kürzlich den dritten Quartalsgewinn in Folge vermelden. All das gefällt den Anlegern gut genug, um den Kurs explodieren zu lassen. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um 135 Prozent zugelegt, seit einem Jahr hat sie sich mehr als vervierfacht. Das im Februar aufgestellte Rekordhoch wurde inzwischen übersprungen.

All das ist jedoch mager im Vergleich zu Nikola. Das Start-up baut Elektro- und Wasserstoffantriebe für Lkw und will das neue Tesla werden. Wasserstoff und Tesla – das sind gleich zwei Reizworte für Anleger auf der Suche nach Highflyern. Seit Jahresbeginn hat sich die Aktie versiebenfacht. Ein Analyst von JP Morgan meinte kürzlich auf dem Finanzportal Yahoo Finance, Nikola habe Potenzial, die Aktie werde aber mit „sehr hohen Multiplikatoren“ auf zukünftige Einnahmen gehandelt. Sprich: Im Preis wird bereits eine sehr große Zukunft vorweggenommen. Die muss erst noch eintreten.

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