Direktor Dominique Meyer musste fürs Abschiedskonzert keine Weltstars importieren. Er hat in zehn Jahren Spitzensänger für das ganze Repertoire im Ensemble vereinigt.
Wie sich die Bilder doch so gar nicht gleichen. Erinnern wir uns des Aufgebots an Weltstars, mit dem sich der vorletzte Operndirektor verabschiedet hat? Dominique Meyers Finale mutete wie eine Antithese dazu an: Zu seinem Adieu sangen (fast ausschließlich) Mitglieder des mehrheitlich sehr jungen Ensembles der Staatsoper; aber sie sangen wie Weltstars.
Das ist ein entscheidender Unterschied. An Stargastspielen mangelte es in der Ära Meyer ja weiß Gott nicht. Aber das eminente Niveau des Galakonzerts, bei dem erstmals seit dem Shutdown auch das hörbar animierte Orchester des Hauses wieder zu hören war, bewies vor allem eins: Dominique Meyer ist der Wiederaufbau eines schlagkräftigen Ensembles gelungen.