Klassik

Symphoniker: Klingende Frage an das Schicksal

Manfred Honeck konfrontierte im Musikverein Tschaikowskys Fünfte mit Dramatischem von Verdi.

„Spiel mit dem Schicksal“ als Motto eines Konzertprogramms? Das passt zur Atmosphäre der derzeit möglichen „Geister“-Konzerte. Und es muss nicht immer Beethovens unerbittliches c-Moll sein; Verdi und Tschaikowsky ist ebenso Meisterliches zum Thema „Sein oder Nichtsein“ eingefallen. Das Erfolgsgespann Wiener Symphoniker und Manfred Honeck hat sich Live-Erlebnisse im Musikverein wahrlich verdient, nachdem „Fidelio“ im Theater an der Wien es nur zu einer TV-Version gebracht hatte.

Zweimal drei Tutti-Schläge – und in der „La Forza del Destino“-Ouverture öffnet sich der Prospekt unterschiedlichster Schicksale. Hier die Streicherkantilenen als Symbol für Leonoras Flucht ins Kloster, dort die Tenor-Seufzer Don Alvaros auf der Klarinette, souverän phrasiert von Reinhard Wieser: Die Symphoniker rücken Verdis musikdramatisches Genie ins rechte Licht. Honeck, in der Oper als Philharmoniker-Bratscher aufgewachsen und heute unser Mann in Pittsburgh, versteht es, Charaktere und Situationen scharf zu zeichnen. Italianità im schönsten wienerischen Fahrwasser. Der legendäre Dimitri Mitropoulos hatte einst aus guten Gründen die neunminütige „Forza“-Kostbarkeit in der Staatsoper zwischen Prolog und erstem Akt spielen lassen.

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