Krise der Luftfahrt

Corona: Airbus will tausende Stellen streichen

Wegen der Pandemie bleiben viele Flugzeuge auf dem Boden
Wegen der Pandemie bleiben viele Flugzeuge auf dem Boden(c) REUTERS (STEPHANE MAHE)
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Der europäische Flugzeughersteller drosselt seine Produktion um 40 Prozent.

Wegen der Coronakrise wird der europäische Flugzeugbauer Airbus tausende Stellen streichen. Dabei gehe es um die „notwendige Anpassung an die massiv gesunkenen Produktionszahlen“, sagte Konzernchef Guillaume Faury der Zeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe). Nach seinen Angaben wird Airbus für zwei Jahre die Produktion und die Auslieferungen um 40 Prozent reduzieren.

Es werde bis Ende 2021 dauern, bevor Produktion und Auslieferungen wieder im Einklang stünden, sagte Faury. Den genauen Umfang des Stellenabbaus will er nach Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite bis Ende Juli verkünden. Spekuliert wird, dass bis zu 15.000 Stellen in der Zivilflugzeugsparte mit 90.000 Beschäftigten betroffen sind. "Es geht um die notwendige Anpassung an die massiv gesunkenen Produktionszahlen. Es geht darum, unsere Zukunft zu sichern", betonte Faury.

Produktion läuft weiter, aber langsamer

Der Airbus-Chef will dabei Kündigungen nicht grundsätzlich ausschließen, zumal sich durch eine zweite Corona-Welle die erhoffte Belebung wieder verschlimmern könnte. Trotz der Drosselung des Geschäftes werde aber keine Endmontagelinie geschlossen. Alle Modelle würden weiter produziert, „aber in langsamerem Tempo“, sagte Faury. An jedem Standort werde nach Möglichkeiten zur Kostensenkung gesucht. „Wir drehen jeden Stein um.“

„Wir können uns von der Entwicklung bei den Airlines nicht abkoppeln“, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury der „Welt“. Von der meistverkauften Baureihe A320 sollen nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden. Derzeit seien viele fertige Flugzeuge geparkt, sagte Faury. Die Airlines nehmen sie wegen des Einbruchs im Markt durch die Corona-Krise zunächst nicht ab. Es werde bis Ende 2021 dauern, bevor Produktion und Auslieferungen wieder im Einklang stehen, sagte der Airbus-Chef dem Blatt.

Knapp halbe Milliarde im Minus

Airbus hatte wegen der Pandemie im ersten Quartal einen Verlust von fast einer halben Milliarde Euro gemacht. Das Minus in den ersten drei Monaten des Jahres belief sich auf 481 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte unter dem Strich noch ein Gewinn von 40 Millionen Euro gestanden.

Der weltweite Flugverkehr ist wegen der Pandemie massiv eingebrochen. Entsprechend weniger neue Maschinen kaufen die Airlines.

(APA/AFP/dpa)

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