Analyse

Ein erstes Brexit-Wiedersehen in Brüssel

BELGIUM-EU-BREXIT
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Großbritannien und die EU starten die Intensivphase ihrer Verhandlungen über das zukünftige Wirtschaftsverhältnis. Eine Annäherung gibt es – vorerst – nur auf persönlicher Ebene. Für einen Deal bleibt noch ein halbes Jahr.

London/Brüssel. Es war nicht gerade der rote Teppich, den man in Brüssel ausrollte. Aber ehe der britische Verhandlungsleiter, David Frost, am Montag erstmals seit März das EU-Kommissionsgebäude betrat, gab man sich von europäischer Seite betont zuvorkommend: „Konstruktiv, respektvoll und kreativ“, wolle man die Gespräche über die künftigen Handelsbeziehungen nach Ende der Brexit-Übergangsfrist zu Jahresende gestalten, versicherte EU-Delegationsleiter Michel Barnier. Frost seinerseits tweetete: „Wir kommen in guter Absicht.“

Bis Ende August sollen nun die Kernteams beider Seiten in wöchentlichen Gesprächen doch noch Schwung in die bisher stockenden Gespräche bringen. Nach einer ersten Woche in Brüssel zieht die Karawane nachfolgend nach London und immer so weiter. Der Wechsel von Videokonferenzen zu persönlichen Gesprächen wird übereinstimmend als Hoffnungsschimmer beurteilt. David Lidington, der unter Ex-Premierministerin Theresa May federführend an den Brexit-Verhandlungen beteiligt war, sagt: „Das wichtigste in solchen Gesprächen sind informelle Kanäle. Man muss auch einmal jemanden zur Seite nehmen und eine Idee testen können, die man nicht zu Papier bringen kann. Das geht nur in direktem Kontakt.“

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