Mit Zwangsabtreibungen und Strafverfolgung reduziert Peking die Geburtenraten der muslimischen Uiguren. Kritiker sprechen von Genozid.
Der Vorwurf lautet auf „demografischer Genozid“: Eine Recherche der Nachrichtenagentur AP belegt, mit welch drakonischen Maßnahmen die chinesische Regierung die Geburtenrate der muslimischen Minderheit in Xinjiang drosselt. Hunderttausende, vorwiegend uigurische Frauen sollen demnach zu Zwangssterilisationen und -abtreibungen gezwungen worden sein.
AP hat mehrere Dutzend Interviews geführt, darunter auch mit der mittlerweile nach Kasachstan geflüchteten Gulnar Omirzakh: Nachdem die Frau ihr drittes Kind zur Welt brachte, wurde sie von der Regierung dazu aufgefordert, sich eine Verhütungsspirale einsetzen zu lassen. Zwei Jahre später verlangten vier Militäroffiziere in Uniform zudem, dass die Familie eine Strafe von umgerechnet rund 2500 Euro zahlen müsse. Andernfalls würden sie in einem Internierungslager landen.