Außenhandel.

Staat haftet für heimische Exporteure

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Wie Deutschland wird künftig auch Österreich die Haftung für Zahlungsausfälle bei Exporten übernehmen. Der Schutzschirm soll eine Milliarde betragen.

Wien. Die heimischen Exporteure können aufatmen: Die Zahlungsschwierigkeiten ihrer Kunden sind bald nicht mehr (nur) ihr Problem. Der wirtschaftliche Stillstand während der Corona-Pandemie hat die Kreditwürdigkeit ganzer Branchen stark in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen sind auch viele Kunden österreichischer Lieferanten. Die Folge: Private Kreditversicherer, die normalerweise das Risiko eines Zahlungsausfalls übernehmen, haben, wie die „Presse“ berichtete, die Reißleine gezogen und versichern diese Geschäfte nicht mehr. Die Exporteure verlieren damit nicht nur ein paar Aufträge, sondern könnten auch Kunden an die Konkurrenz verlieren. Wochenlang sind alle Bemühungen der Branche, einen ähnlichen staatlichen Schutzschirm aufzuspannen, wie das Deutschland schon im März getan hat, gescheitert – bis Montagabend.

Quasi in letzter Minute einigte sich das zuständige Finanzministerium mit den privaten Kreditversicherern darauf, sich das Risiko der heimischen Lieferanten während der Coronakrise zu teilen. Demnach übernimmt die Republik die Haftung für Zahlungsausfälle bei Exportkunden bis zu einer Summe von 850 Millionen Euro. Die übrigen 150 Millionen Euro des „Milliarden-Schutzschirms“ – sowie alle Forderungen jenseits der Milliardenmarke –, übernehmen die Kreditversicherer selbst. Im Gegenzug erhält der Staat 45 Prozent der Prämieneinnahmen. „Es ist eine gute Lösung für Österreichs Exportunternehmen, die jetzt am Tisch liegt“, sagt Franz Maier, Geschäftsführer des Kreditversicherers Atradius und Chefverhandler der Branche zur „Presse“.

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