Clemens Tönnies tritt bei Schalke ab

Gelsenkirchen, 19.12.2018 Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Toennies (S04) wuerdigt das Ende der deutschen Steinkohle FC
Gelsenkirchen, 19.12.2018 Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Toennies (S04) wuerdigt das Ende der deutschen Steinkohle FCimago images/Moritz Müller
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Corona-Fälle in der Fleischfabrik, schlechte Leistungen der Fußballer: Clemens Tönnies zieht sich zurück.

Gelsenkirchen. Clemens Tönnies tritt von seinem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 zurück. Er bestätigte am Dienstag diesbezügliche Medienberichte. Der 64-Jährige war nach Corona-Fällen in seinem Fleisch-Unternehmen zuletzt massiv unter Druck geraten.

Tönnies saß 26 Jahre lang im Schalker Aufsichtsrat, seit 2001 war er der Vorsitzende. Mehrere Fangruppen hatten zuletzt nochmals intensiv den Abschied des milliardenschweren Fleischfabrikanten gefordert, der vergangenen August mit einer rassistischen rede für Unruhe im Ruhrpott gesorgt hatte und dafür drei Monate gesperrt war. Unter dem Motto "Schalke ist kein Schlachthof! Gegen die Zerlegung unseres Vereins", protestierten am Wochenende mehrere Fans gegen den Schalke-Boss. In Tönnies' Betrieb in Rheda-Wiedenbrück gab es zuletzt einen großen Corona-Ausbruch mit über 1500 Fällen.

Doch keine Finanzhilfe des Staates?

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat parallel dazu laut Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) keine Entscheidung über eine Bürgschaft für den FC Schalke 04 getroffen.

Er könne Berichte über öffentliche Hilfen für den finanziell angeschlagenen Fußball-Bundesligisten in Höhe von 40 Millionen Euro nicht bestätigen, sagte Laschet in Düsseldorf. Generell habe es seit 1995 allerdings unter jeder Landesregierung Bürgschaften für Fußball- und Sportvereine gegeben. Allerdings seien solche Anträge grundsätzlich strikt vertraulich zu behandeln und zu prüfen. Öffentliche Spekulationen verböten sich. "Es wird mit Sicherheit keine Lex Schalke geben", sagte Laschet.

Der Bundesliga-Zwölfte hatte für das Geschäftsjahr 2019 Verbindlichkeiten in Höhe von 197 Millionen Euro vermeldet. Die durch die Coronakrise verursachten Einnahmenverluste bereiteten zusätzliche finanzielle Probleme. Zudem verpasste der Club nach zuletzt 16 Spielen ohne Sieg die Qualifikation für einen lukrativen europäischen Wettbewerb.

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