Morgenglosse

An die Selfie-Wanderer und Flip-Flop-Bergsteiger: Wandern ist gefährlich

Wienerin am Montag am Semmering vom Blitz getroffen
Wienerin am Montag am Semmering vom Blitz getroffenAPA/BERGRETTUNG SEMMERING
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Blitzschlag, Bärenattacken und Felsabstürze: Wandern ist im Corona-Jahr 2020 besonders beliebt, aber nicht weniger gefährlich. Jeden Tag ein Toter.

Alltägliche Ereignisse schaffen es oft nicht in die Schlagzeilen. Das beginnt bei Haushaltsunfällen und endet bei Verkehrsunfällen, die mehr oder weniger glimpflich ausgegangen sind. Ebenso alltäglich und gewöhnlich sind Vorfälle beim Wandern – wir hören meist nichts davon.

Gerade in einem Jahr in dem die meisten ihren Urlaub in und nah um Österreich verbringen wollen, ist es aber dringend notwendig auf die Gefahren hinzuweisen. Verglichen mit anderen Aktivitäten ist das Wandern oder leichtes Bergsteigen am gefährlichsten. Allein in der Vorjahres-Saison gab es dabei 162 Tote und über 2.000 Verunfallte in Österreichs Bergen. Also jeden Tag ein Toter - viele sehen das Wandern dennoch als lockere Beschäftigung. Flip-Flop-Bergsteiger und Selfie-Wanderer sind keine Seltenheit. Das Kleinkind in der prallen Sonne in der Rucksacktrage auf jeden Felsen mitschleppen? Gefühlt jede zweite Familie.

Zurück zu den Nachrichten. Um hier erwähnt zu werden, müssen Vorfälle eine gewisse spektakuläre Eigenheit aufweisen. Blitz zum Beispiel. Eine 53-jährige Wienerin ist am Montag nach einem Blitzschlag am Semmering verstorben. Sie war am Nachmittag in der Nähe des 1523 Meter hohen Sonnwendsteins unterwegs, als der Blitz in ihren Wanderstock einschlug (!)

Ein 19-Jähriger ist am Samstag in Oberösterreich etwa 15 Meter abgestürzt und verletzt worden, nachdem er auf einem markierten Weg aufsteigenden Wanderern ausgewichen ist.

In Südtirol sind letzte Woche Vater und Sohn von einem Bären angefallen worden und schwer verletzt worden. Sie waren nach eigenen Angaben auf einem Wanderweg unterwegs. Vergangenen Samstag kam es erneut zu einem Bären-Vorfall in Trentino, gefilmt auf einem Wanderweg. Solche Vorfälle sind natürlich nicht vorhersehbar. Experten raten dennoch die Wanderrouten immer im Vorfeld zu planen und das Wetter genau zu beobachten. Denn wir alle wollen nicht die nächste Nachricht sein, die es (nicht) in die Schlagzeilen schafft.

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