Straßburg

Franzose will "Menschenrecht auf Baumhaus" einklagen

Xavier Marmier vor seinem Baumhaus
Xavier Marmier vor seinem BaumhausAPA/AFP/SEBASTIEN BOZON
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Der 50-Jährige versucht, sein vom Abriss bedrohtes Haus zu retten. Der Bürgermeister verweigerte eine nachträgliche Baugenehmigung.

Xavier Marmier glaubt an das "Menschenrecht auf ein Baumhaus": Dieses will der 50-jährige Franzose nun beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg einklagen, wie seine Anwaltskanzlei mitteilte. Denn das Baumhaus, das er seit mehr als zehn Jahren bewohnt, ist vom Abriss bedroht.

Der Gang vor das Menschenrechtstribunal sei "der letzte Ausweg" für Marmier, sagt seine die Anwältin Elise Gheidene. Nach jahrelangen Prozessen hatte der Oberste Gerichtshof in Paris Marmiers Einspruch gegen den Abrissbescheid seiner Gemeinde im Februar zurückgewiesen.

Mamier hatte sein Baumhaus 2008 in einem von ihm erworbenen Waldstück in Cleron im Osten Frankreichs gebaut. Es thront auf sieben Meter Höhe in einer Buche. Das 40 Quadratmeter große Haus hat Solarstrom, einen Holzofen und wird durch Regenwasser versorgt. Die Gemeinde Cleron hatte den Bau jahrelang toleriert.

Mit der Wahl eines neuen Bürgermeisters 2014 änderte sich die Lage. Dieser verweigerte eine nachträgliche Baugenehmigung und ordnete den Abriss an. Er verwies darauf, dass Marmier sein Baumhaus in einem Naturschutzgebiet errichtet hat.

In Straßburg will der gelernte Waldarbeiter sich nun auf Artikel acht der Europäischen Menschenrechtskonvention berufen. "Jede Person hat das Recht auf Achtung ihres Privat- und Familienlebens (und) ihrer Wohnung", heißt es darin.

(APA/AFP)

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