Bundesliga

Der Europacup, violette Vision oder Illusion

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Austria hat die Qualifikationsgruppe für sich entschieden, doch retten kann die verpatzte Saison nur der Europacup – sportlich und finanziell.

Wien. Eine Saison zum Abhaken, die Austria wird sie mit dem Minimalziel beenden. Nach dem 2:1-Sieg in Altach ist den Veilchen der erste Platz in der Qualifikationsgruppe nicht mehr zu nehmen, ihnen damit der kleine Vorteil eines leeren Heimstadions im Europacup-Play-off gegen die Vorarlberger am kommenden Mittwoch gewiss. Erreicht ist damit allerdings noch nichts, denn für die anvisierte Teilnahme am internationalen Geschäft wartet danach noch das Duell mit dem Fünften der Meistergruppe am 15. Juli.

Wichtiger als die Platzierung in der Tabelle dürfte deshalb das Selbstvertrauen der Austria wiegen, das unter der Blamage gegen St. Pölten gelitten und nun wieder Auftrieb erhalten hat. „Wir müssen es in Wien wieder bestätigen. Wenn wir auf den Platz bringen, was wir uns vornehmen, kann uns in der Quali-Gruppe keiner schlagen“, sagte Torhüter Patrick Pentz. Gerade zu Hause haben er und seine Kollegen ihr Potenzial viel zu selten ausgespielt, von 15 Heimspielen in dieser Saison wurden nur sechs gewonnen.

Das Erreichen des Europacup würde der Austria auch finanzielle Erleichterung bringen. Stadionbau, sportliche Erfolglosigkeit und Corona haben den Favoritnern zugesetzt. Fans haben deshalb vergangene Woche den Austria Wien Supporters Club gegründet, bis Mittwoch wurden knapp 24.000 Euro gesammelt.

Investoren-Suche dauert an

Aufatmen wird man am Verteilerkreis jedoch erst, wenn ein Investor gefunden ist. Die Gespräche im In- und Ausland laufen seit Herbst, auch hierfür wären Auftritte auf der internationalen Werbebühne unbestritten ein hilfreiches Argument. „Es dauert sicher noch den einen oder anderen Monat, weil es so wichtig ist für den Klub, einen strategischen Partner zu finden und nicht nur aufs Geld zu schauen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Markus Kraetschmer.

Von alledem hängt auch der Rahmen für Sportdirektor Peter Stöger bei der Kaderplanung ab. Schon im Herbst hatte er auf personelle Problemstellen hingewiesen. Im Sommer läuft der Vertrag von Florian Klein ebenso wie die Leihen von Innenverteidiger Erik Palmer-Brown (Man City) und Linksverteidiger Andreas Poulsen (Gladbach), der den Finaldurchgang verletzt verpasste, aus. Stürmer Christoph Monschein ist nicht mehr so treffsicher wie noch im Herbst, von Wechselgerüchten deshalb kaum etwas zu hören. Ob Alon Turgeman in Favoriten noch eine Chance bekommt? Ein Mittelfußbruch bremste den an Wisła Krakau verliehenen Israeli zwischenzeitlich, er hält bei zwei Toren in sechs Spielen.

(swi)

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