Aus dem Bilanzskandal ist nun ein Betrugsfall geworden. Der Insolvenzverwalter will den deutschen Zahlungsabwickler zerschlagen. Konkurrenten bringen sich dafür in Stellung.
Kaum ist der Kuchen aus dem Ofen, schon geht's ans Verteilen. Während die Büros von Wirecard am Mittwoch zum zweiten Mal in diesem Monat durchsucht wurden, darunter auch zwei Objekte in Österreich, kümmert sich der Insolvenzverwalter, Michael Jaffé, um den Verkauf.
Der deutsche Zahlungsdienstleister hatte wegen mutmaßlicher Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Mrd. Euro Insolvenz angemeldet. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Finanzvorstand Alexander von Knoop und drei Österreicher: Markus Braun (Ex-Wirecard-Chef), Jan Marsalak (ehemaliger Vorstand für das operative Geschäft) und Susanne Steidl (Vorständin für Produkte). Ihnen wirft die Justiz nicht nur Bilanzfälschung und Marktmanipulation vor, sondern inzwischen auch Betrug. Unterdessen beteuerte der Chef der Finanzmarktaufsicht BaFin, Felix Hufled, vor dem deutschen Bundestag am Mittwoch, dass alles rechtmäßig abgelaufen sei.