Zahlen

Mehr Schüler als angenommen in Sommerschulen

Rund 23.000 Schüler und damit etwa die Hälfte der angestrebten Zielgruppe werden die Sommerschule tatsächlich besuchen.
Rund 23.000 Schüler und damit etwa die Hälfte der angestrebten Zielgruppe werden die Sommerschule tatsächlich besuchen.(c) imago images/J�rgen Ritter (J�rgen Ritter via www.imago-images.de)
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Bildungsministerium, -direktionen und Städtebund stellten am Mittwoch das finale Konzept für die bundesweite Sommerschule vor: 60 Prozent der Anmeldungen entfallen auf Volksschüler, an 500 Standorten wird unterrichtet. Ein Überblick.

In der grellweißen Aula der Wissenschaften begrüßten Rosa, Josefine, Angela und Philipp an diesem Mittwochvormittag, sichtlich nervös und mit zittriger Stimme, anwesende Journalisten zur Präsentation der finalen Details zur Sommerschule, die nun Ende August erstmals bundesweit stattfinden wird. Die Schülerinnen und Studierenden waren dafür der Einladung von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gefolgt, der neben den Bildungsdirektoren Paul Gappmair (Tirol) und Robert Klinglmair (Kärnten) sowie Matthias Stadler, Vorsitzendem der Landesgruppe Niederösterreich im Österreichischen Städtebund, auf die Umsetzung der „Summer Schools“ im Detail einging.

Enge Zielgruppe

23.133 Schüler und Schülerinnen werden nach Angaben des Bildungsministeriums die Sommerschule vom 24. August bis 4. September (Burgenland, Niederösterreich und Wien) bzw. 31. August und 11. September (Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg) besuchen. 60 Prozent kommen aus den Volksschulen; an 500 Standorten wird in 1800 Gruppen erstmals während der Ferien unterrichtet.

Ein Umstand, der „allen Unkenrufen am Wegesrand zum Trotz“, wie Bildungsminister Faßmann die Kritik am Konzept bei der Pressekonferenz bezeichnete, „ein großer Erfolg“ sei, über den er sich „sehr freue“.
Jene „Unkenrufe“ ertönten in den vergangenen Wochen immer wieder aus Opposition und Expertenkreisen, weil die für den ersten Jahrgang der Sommerschule definierte Schülergruppe von vorneherein recht eng bemessen worden war: So umfasst diese lediglich alle außerordentlichen Schüler (in Deutschförderklassen), jene mit einem Nicht genügend in Deutsch sowie jene, die in Deutsch „besonderen Aufholbedarf – „auch aufgrund der Situation der vergangenen Monate“ – haben, wie es in einer Broschüre für die Schulleiter heißt. Konkret richtet sich die Sommerschule demnach an rund 46.000 bzw. weniger als 4,2 Prozent der 1,1 Millionen Schüler.

(c) Die Presse/GK

Die Bildungsdirektionen hatten im Vorfeld mit etwa 15.000 Anmeldungen gerechnet. Dass es nun mehr als 23.000 geworden sind (56 Prozent des Potenzials), ist eine Folge aus einer intensiven Kooperation zwischen Bund und Ländern, die die Sommerschule in der Zielgruppe und in den bereits seit vergangener Woche stattfindenden Elternkursen intensiv beworben haben. Faßmann sprach in diesem Zusammenhang von einem „gemeinsamen Projekt als Erfolgskonzept“.

Junges Lehrpersonal

Lehramtsstudierende sollten sich im Vorfeld freiwillig melden, um in der Sommerschule Praxis zu erlangen, wofür sie fünf ECTS-Punkte für ihr Studium anrechnen lassen können. 1500 seien dem Aufruf bisher gefolgt, heißt es aus dem Bildungsministerium. Bis heute, Donnerstag, läuft die Anmeldung noch.

Unterstützt werden die Studierenden von rund 1200 freiwilligen Lehrern, die damit Faßmann zufolge eine „bildungspolitische Innovation“ ermöglichten. Hinzu kommen (Stand Mittwoch) rund 160 Schüler und Schülerinnen, die sich wie Rosa und Josefine als „Buddies“ freiwillig gemeldet haben. Sie sollen beim Erstellen von Videos und kleineren Projekten helfen, die die Sommerschule als „roter Faden“ begleiten sollen. „Wenn es mehr als 160 werden, bin ich nicht unglücklich“, betonte Faßmann jedoch.

Projektbezogener Unterricht

Die „Buddies“ sollen dabei helfen, den Unterricht freier und projektbezogener zu gestalten. Ziel sei die „Festigung der Bildungssprache Deutsch“, der Unterricht aber „darf sich vom ganzjährigen Fächerkanon abheben“, heißt es in der Broschüre des Ministeriums. Das Projektergebnis solle demnach ein „Produkt“ sein, das die Schüler am Ende „anfassen“ und präsentieren können.

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