Kunstlicht

Eine ideale Kunstwelt? Gab es nie!

Es gibt tatsächlich Stimmen in der Kunst, die denken, dass die Coronakrise sie aus den „Fängen“ des Kapitalismus befreien wird. Lustig.

Der Titel allein wäre schon der Knüller: „Die Galeristin und der schöne Antikapitalist auf der Gothic G'stettn (Corona Srezessionsession Dengvid-20 ☺)“ heißt Verena Denglers Installation im Hauptraum der Secession. Eine nette Persiflage auf den Wiener Kunstmarkt und dessen Geschichte, die auch hier in der Secession geprägt wurde, etwa durch Verkaufsausstellungen mit gediegenem Blumenschmuck. Den ersetzte Dengler durch vertrocknetes Steppengewächs, angeblich, um ein bisschen Hirschstettner Arbeiterflair in dieses elitäre Institut zu bringen. Das hätte den Secessionisten gefallen, das wollten diese nämlich eh auch.

Zwei Joke-Messekojen machen sich noch über das duale System mancher Großgalerien lustig – sauteure Blue-Chip-Filialen und räudige Project-Spaces. Wer hier alle Anspielungen entschlüsselt, ist jedenfalls eindeutig Insider, von wegen elitistisch, aber das ist sicher auch Absicht.

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