Nahost

Unfall in der iranischen Atomanlage Natanz

Google Earth/Screenshot
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Nach iranischen Angaben wurde ein Industrieschuppen durch einen Brand zerstört. Nähere Details gibt es bisher nicht.

In der iranischen Atomanlage Natanz hat es nach Angaben der iranischen Atomorganisation (AEOI) einen Zwischenfall gegeben. Ein Industrieschuppen sei durch ein Feuer beschädigt oder zerstört worden, sagte AEOI-Sprecher Behrus Kamalwandi am Donnerstag.

Was genau geschah, sagte er nicht. Nach seinen Angaben ist bei dem Vorfall niemand gestorben und auch die Arbeit in der Anlage nicht beeinträchtigt worden. Radioaktivität sei nicht freigesetzt worden. Experten untersuchen derzeit die Ursachen des Vorfalls, sagte der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna.

Die unterirdische Anlage 220 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Teheran ist Irans wichtigster Standort für Urananreicherung. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien hatte zuletzt von der Regierung in Teheran gefordert, die Kontrolle von verdächtigen Standorten der Nuklearindustrie und -Forschung zu erlauben.

Israel sieht sich durch das iranische Atom- und Raketenprogramm in seiner Existenz bedroht, da man vermutet, es diene auch der Forschung an Atomwaffen. Mindestens einmal wurde in die elektronischen Systeme von Natanz ein Computervirus bzw. -Wurm eingeschleust, wodurch die Anlage zeitweise lahmgelegt und sogar in Teilen beschädigt wurde. Diese Attacken dürften von den USA und/oder Israel ausgegangen sein. 

Standort der Anlage:

Seit Jahren gibt es internationalen Streit zum Umgang mit dem Iran und ein langwierig verhandeltes Atomabkommen. Darin hatte das Land stärkere Kontrollen seiner nuklearen Aktivitäten erlaubt und im Gegenzug Erleichterungen bei internationalen Wirtschaftssanktionen bekommen. Die USA hatten sich 2018 aus dem Abkommen zurückgezogen.

(APA/DPA)

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