Ex-Rennfahrer Alexander Wurz spricht über den wahren Wert der Spielberg-GP, die aktuellen Sicherheitskonzepte und seine Jobs als Chef der Fahrergewerkschaft und Rennstreckendesigner.
Die Presse: Spielberg erlebt an diesem Wochenende erstmals den Auftakt der Formel-1-WM. Aber, es ist zugleich der erste Formel-1-GP ohne Fans. Es ist ein eigenartiges Novum.
Alexander Wurz: Es ist aber auch ein erzwungenes Novum. Freiwillig geschehen ist das nicht, erhofft hat sich auch keiner so eine Situation. Die ganze Welt steht weiterhin unter den Folgen, unter dem Eindruck von Covid-19. Dass die Formel 1 als globale Sportart den Auftakt in Spielberg hat, finde ich allerdings als gutes Zeichen. Für uns alle und Österreich, wobei wir uns als Nation präsentieren können mit einem tollen Grand Prix.
Das gelingt, ohne Zuschauer?
Keiner freut sich darüber, dass keine Zuschauer da sind. Aber, es ist besser so, als gar nicht zu fahren. Wir freuen uns, dass wir an der Strecke sind, weitermachen können. Motorsport und Formel 1 haben ja auch eine Verantwortung. Für Firmen, Zulieferer, Mitarbeiter, Teams – da steckt extrem viel dahinter. Es ist eine gewaltige Hightech-Industrie. Aber auch hier stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel. Es ist nicht bloß eine Show mit zwanzig Rennfahrern. Motorsport ist ein globales Unternehmen.