Angeschlagen

Portugiesischer Staat übernimmt Kontrolle bei Airline TAP

APA/AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA
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Der Staatsanteil am Aktienkapital der traditionsreichen Airline soll von bisher 50 auf 72,5 Prozent erhöht werden.

Ähnlich wie Deutschland bei der AUA-Mutter Lufthansa springt auch der portugiesische Staat als Retter bei der nationalen Fluglinie TAP Air Portugal ein. Er übernehme die Kontrolle über die wegen der Corona-Pandemie schwer angeschlagene Fluggesellschaft, sagte Finanzminister Joao Leao am späten Donnerstagabend in Lissabon.

Mit den privaten Aktionären sei ein Abkommen zur Erhöhung des Staatsanteils am Aktienkapital der traditionsreichen Airline von bisher 50 auf 72,5 Prozent vereinbart worden. "Dies ist eine wichtige Vereinbarung und eine gute Lösung für TAP", zitierte die Zeitung "Publico" den Minister für Infrastruktur, Pedro Nuno Santos.

Staat zahlt 55 Millionen Euro

Der Vereinbarung zufolge reduziert sich der Anteil des Konzerns Atlantic Gateway Medienberichten zufolge von bisher 45 auf 22,5 Prozent. Dafür zahlt der Staat 55 Millionen Euro, sagte Leao. Fünf Prozent des Aktienkapitals werden weiterhin von Mitarbeitern gehalten.

Die sozialistische Regierung hatte zuvor mit einer Zwangsverstaatlichung der Fluggesellschaft gedroht, falls keine Einigung mit den privaten Investoren zustande kommen sollte. Auch eine Insolvenz war zeitweilig in Erwägung gezogen worden. Infrastrukturminister Santos hatte kürzlich bekräftigt: "TAP ist für Portugal zu wichtig, als dass das Land sich den Luxus leisten könnte, das Unternehmen zu verlieren." Immerhin kämen 60 Prozent der Touristen mit der nationalen Airline ins Land.

(APA/dpa)

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