Kinderbücher

"Unser Haus steht in Flammen": Kinderbücher zum Thema Klimawandel

Umweltratgeber für Kids, Erklärbücher zum Klimawandel und Greta-Thunberg-Biografien sprießen wie Schwammerln aus dem Boden. Doch welche lohnt es sich zu lesen? Ein Rundblick.

In fast allen Kinderzimmern waren sie zu finden, vom "Forbes"-Magazin wurden sie einst als "Must-Have Office Toy" bezeichnet, der Hype führte sogar zu Lieferengpässen: "Fidget Spinner," kleine Handkreisel, die sich um die eigene Achse drehen. Heute kräht kein Kind mehr danach, als Weltspartagsgeschenke werden die übrig gebliebenen Exemplare unters Volk geschmissen und landen achtlos in der Ecke. "Weniger ist mehr" heißt ein Kapitel im anschaulichen Umweltratgeber "Alles auf Grün!" (für Kinder ab sechs, vom bundesdeutschen Titel nicht abschrecken lassen!), in dem auch so ein Fingerspinner abgebildet ist. "Weniger zu kaufen ist der erste wichtige Schritt zu einem umweltbewussten Leben. Frage dich, bevor du etwas kaufst, ob du es auch wirklich brauchst. In der Schule sind oft alle wild auf coole neue Sachen. Loom-Bänder zum Beispiel. Aber so etwas kommt schnell aus der Mode und man kann es nicht recyceln." Eine banale Einsicht, aber man sollte sie Kindern immer wieder nahebringen, denn natürlich sind die Verlockungen groß. Neues ist immer spannend, ob Spielsachen im Überraschungsei, Abschiedssackerln nach Kinderpartys oder Technik-Gadgets...

"Alles auf Grün". Von Liz Gogerly/Miguel Sanchez. Gabriel Verlag (2019). Ab sechs Jahren.
"Alles auf Grün". Von Liz Gogerly/Miguel Sanchez. Gabriel Verlag (2019). Ab sechs Jahren.Miguel Sanchez/Gabriel Verlag

Wurst wird Gurke. Gut also, dass derzeit Umweltratgeber für Kids, Erklärbücher zum Klimawandel und Greta-Thunberg-Biografien wie Schwammerln aus dem Boden sprießen. Auch wenn sie nichts Neues sind. Schon in Mira Lobes "Städtchen Drumherum" aus dem Jahr 1970 retten die Kinder mit Hilfe der kleinen Frau Hullewulle den Wald. "Außergewöhnlich viele Bestellungen sind nach Österreich gegangen", sagt Markus Weber vom Moritz Verlag, in dem gerade das entzückende Bilderbuch "Rettet die Erde!" erschienen ist. Wieso, kann er sich selbst nicht erklären. Dass das Thema Klimawandel zu einem Trend im Kinderbuchbereich geworden sei, sieht er als Zeichen der Zeit, nicht als Marketing-Gag. "Wir setzen uns nicht zusammen und planen etwas zum Klimawandel. So gehen wir nicht an Bücher heran." Vielmehr habe Patrick George schon mit seinem Tierschutz-Buch ("Lass mich frei!") für Aufmerksamkeit gesorgt. "Patrick George ist einfach ein extrem politischer Mensch."

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