Der Bildungsminister hätte gerne, dass die Kinder in die Schule gehen: professorale Ratschläge und persönliche Glaubensbekundungen in der „ZiB 2“.
Weil 27 Schüler in fünf Bezirken in Oberösterreich mit dem Coronavirus infiziert sind, können rund 100.000 Kinder nun keine Kindergärten und Schulen mehr besuchen. So schnell kann es also gehen. Die Frage, die damit kurz vor der Zeugnisverteilung (wieder) aufkommt, wird uns ganz sicher im September genauso beschäftigen. Nämlich: Unter welchen Bedingungen sollen Schulen schließen? Und wer entscheidet darüber?
ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann war am Donnerstagabend in die "ZiB 2" geladen, wo er deutlich zeigte, dass er nicht glücklich über die Entscheidung in Oberösterreich ist. "Im Herbst sollten wir etwas differenzierter vorgehen", sagte er. Und dann ein "konzentrisches Entscheidungsmodell andenken", also erst Klassen, dann Schulen, dann Schulen in Gemeinden und dann erst in Bezirken schließen. "Eine so großflächige Maßnahme würde Faßmann im Herbst "nicht für opportun halten", so der Minister, und das klang eher wie ein professoraler Rat denn eine ministerielle Entscheidung.