Mikrobiologie

Kleinstes Leben gedeiht in totem Holz

Pilze bauen Totholz ab, doch sie sind dabei nicht allein: Stickstoff fixierende Mikroorganismen helfen ihnen.
Pilze bauen Totholz ab, doch sie sind dabei nicht allein: Stickstoff fixierende Mikroorganismen helfen ihnen.(c) Hans-Joachim Rech/DPA/picturedesk.com
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Beim Abbau toter Bäume arbeiten Pilze mit einer großen Vielfalt an Mikroben zusammen, die einen wichtigen Beitrag für die globalen Stoffkreisläufe liefern. Wie sie auf den Klimawandel reagieren, wird derzeit erforscht.

Sie bestehen nur aus einer einzigen, winzigen Zelle und sind damit die kleinste bekannte Form von Leben, dennoch gehören Mikroorganismen wie Bakterien zu den größten Produzenten von Treibhausgasen des Planeten. Sie stoßen Kohlendioxid aus, wenn sie organisches Material an der Luft zersetzen, produzieren Methan in Reisfeldern, Sümpfen oder im Pansen von Wiederkäuern oder setzen auf gedüngten Äckern Lachgas frei.

Die Einzeller sind für die Stoffkreisläufe der Biosphäre, dem belebten Teil der Erde, unerlässlich – sie zerlegen die großen, komplexen Biomoleküle, aus denen jeder Organismus besteht, in jene kleinen Verbindungen, die vor allem von Fotosynthese betreibenden Lebewesen wieder für den Aufbau größerer Moleküle verwendet werden können. Der Abbau ist ein Kraftakt, der nie von nur einer einzigen Art von Mikroben gestemmt wird: In jedem Ökosystem und für jede Art von Biomolekül haben sich im Lauf der Evolution eng miteinander verwobene Gemeinschaften entwickelt, die sich das molekulare Recycling in einzelne Arbeitsschritte untereinander aufgeteilt haben. Die meisten dieser Symbiosen sind noch unbekannt, sie zu erforschen eine Mammutaufgabe.

Ihr widmet sich an der Universität Innsbruck Heribert Insam, Leiter des Instituts für Mikrobiologie. Sein Spezialgebiet: die Stoffkreisläufe des Bodens. Gemeinsam mit seiner Kollegin Judith Ascher-Jenull untersuchte der Wissenschaftler die Prozesse und Organismen, die das Holz abgestorbener Bäume aus alpinen Wäldern abbauen.

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