Seit vielen Jahren ist Marienkron in Mönchhof ein Ort für Kur und Fasten, für Erholung und kulturelle Begegnung.
Kuren im Marienkron

Alles wird leichter, auch man selbst

Mit dem Kneippen fing es an, mit der Darmgesundheit geht es weiter. Kururlaub im Marienkron im nordburgenländischen Mönchhof.

Kurz bevor der Corona-Shutdown über Österreich hereinbrach, war in Marienkron Hochsaison. Etliche der Gäste in dem Traditionskurhaus wollten die Fastenzeit in ihrer eigentlichen Intention nutzen: um zu fasten, auch, um in sich zu gehen. Nun, wenn das Kurhaus am 30. August wieder seine Pforten öffnet, werden Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil wohl ebenfalls ein Motiv sein, sich ins nordburgenländische Mönchhof zu begeben.

Im Frühling und Herbst scheint das Bedürfnis, sich über die eigene Verfassung Gedanken zu machen, offensichtlich höher als etwa, wenn die pannonische Sonne über dem Hinterland des Neusiedler Sees strahlt. Man hätte natürlich schon im Juni aufsperren können, meint Geschäftsführerin Elke Müller. Doch ein „Zentrum für Darm und Gesundheit“ hat größere Vorlaufzeiten und Auflagen als ein klassisches Ferienhotel. Nun nutzt man in Marienkron die Zeit für die Planung von Themen, Menüs, Behandlungen, Kulturveranstaltungen und Bewegungs- und Freizeitprogrammen, nebst all den kleineren gestalterischen Veränderungen zur Sicherheit der Gäste.

Ursprung im Kneippen

Der Eingangsbereich mit Lobby und Shop ist neu. Das Interieur-Design stammt von Mayr & Glatzl.
Der Eingangsbereich mit Lobby und Shop ist neu. Das Interieur-Design stammt von Mayr & Glatzl.(c) STEVE HAIDER
(c) Emmerich Maedl

Auf der Theke in der Rezeption von Marienkron liegt ein dickes Gästebuch. Darin könnte man begeisterte Zeilen eines bekannten Kirchenvertreters lesen, der sich hier im Winter regeneriert hat. Denn wie er kommen nicht alle zum (Suppen-, Tee- oder Saft-)Fasten nach Marienkron, sondern auch quasi zur Nachkur, zur gesundheitlichen Prophylaxe, zum Stressabbau, zum „Durchatmen“. Das Haus, das die Zisterzienserinnen 1968 als Kneipp- und Erholungszentrum aufgebaut hatten (heute sind es vier OrdenseigentümerInnen), war immer ein Treffpunkt von Menschen aus der Öffentlichkeit, die sich hier erholten und Energie schöpften, Gespräche führten und sich mitunter aktiv am Kulturauftrag des Hauses beteiligten.Bis vor Kurzem war das ans Kloster angeschlossene Haus ein nüchterner Komplex mit einfachen Zimmern, groß und funktionell für den privat finanzierten Kuraufenthalt. Vor etwa mehr als einem Jahr wurde Marienkron umgebaut. Den Stammgästen (zahlreich) wird die große Veränderung gleich beim Entree aufgefallen sein: Sie empfängt eine lichte Box mit Rezeption, kleinem Shop, eleganter Lounge und fließenden Übergängen zu den Behandlungsräumen. Helles Holz, sanfte Farben und eine Raumzonierung durch Holzlamellen lassen das Haus leicht und modern erscheinen. Das setzt sich fort im Restaurant und Teehaus, in den Zimmern und Suiten. Die Interieurdesigner Mayr & Glatzl wollten eine gemütliche Atmosphäre schaffen – und dem „spirituell geprägten Charakter“ des Hauses entsprechen. Beim Umbau spielte der gedankliche Überbau ebenfalls eine Rolle: Das Kreuzförmige des Gebäudekomplexes wurde von Architekt Werner Thell herausgearbeitet. Ein Teil der Kubatur wurde abgetragen – und wieder Grünfläche. Und dass die Küche im Keller zur Schauküche im Erdgeschoß wurde, bei der die Gäste ihre vegetarischen Speisen zum Teil hübsch angerichtet bekommen, entspricht auch einem Konzept kurzer Wege durch ein an sich weitläufiges Haus.Wobei, kurze Wege: Die Anlage ist großzügig, das vermittelt schon die markante Treppe hinauf in die Zimmertrakte. Oder der Weg zum Veranstaltungssaal, wo im Herbst wieder klassische Konzerte oder Lesungen (Brigitte Karner und Peter Simonischek etwa waren im Frühjahr angekündigt und kommen wieder) stattfinden werden.

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