Gesundheit

Erste Spitalsambulanz Österreichs geht online

Stanislav Jenis
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Im Göttlichen Heiland dürfen Patienten ihre Termine künftig von zu Hause aus wahrnehmen.

Um Spitalsbesuche mit mühsamer Anreise, längeren Wartezeiten und möglicher Ansteckungsgefahr für Patienten sowie Personal zu reduzieren, bietet das Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien ab sofort die erste Online-Ambulanz Österreichs an.
Zunächst als Pilotprojekt an einer Abteilung, um Erfahrungen zu sammeln, nach und nach wird es aber in mehreren Spitälern der Vinzenz Gruppe in Oberösterreich und Wien möglich sein, virtuelle Termine wahrzunehmen – auch in der Zeit nach der Coronavirus-Epidemie.

Wie läuft ein Besuch in einer Online-Ambulanz ab?

Wie bei einer Videokonferenz über die Plattformen Zoom, Microsoft Teams und Skype. Die einzige Voraussetzung ist zumindest ein Besuch im Krankenhaus, der Erstkontakt muss also persönlich stattfinden, „um ein Gefühl für den Patienten zu haben“, sagte Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, bei einem Medientermin am Freitag. Weitere Besuche können virtuell stattfinden. Nach telefonischer Terminvereinbarung und Registrierung auf der Seite www.khgh.at/ambulanz-online klickt man etwa 15 Minuten vor dem Termin auf einen per Email zugesandten Link und nimmt im virtuellen Warteraum Platz, bis der Arzt zugeschaltet wird.

In welchen Krankenhäusern wird dieses Service angeboten?

Zunächst nur in der Ambulanz für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie im Göttlichen Heiland, die auf eine mikrochirurgische Methode zur Behandlung von Lymphödemen spezialisiert ist, weswegen Patienten aus ganz Österreich anreisen. Sie können Kontrolltermine ab sofort von zu Hause aus wahrnehmen.

Als nächstes (in den kommenden Wochen) wird das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried auf der Abteilung für Innere Medizin und Diabetologie eine Online-Ambulanz anbieten, gefolgt vom Ordensklinikum Linz (Hämatologie und Onkologie) sowie dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien (Onkologie, Adipositas-Chirurgie, Schilddrüse und Reflux). Kosten fallen für die Patienten im Übrigen keine an.

Sind sensible Patientendaten sicher?

Laut Vinzenz Gruppe werden die höchstmöglichen Standards angewandt, das Programm dafür liefert das Basler Unternehmen docdok.health AG, mit dem auch Konzerne wie etwa IBM zusammenarbeiten.

Wie funktionieren die Spitäler der Vinzenz Gruppe?

Die Vinzenz-Gruppe (Bettenanzahl: 2600) beschäftigt rund 8000 Mitarbeiter und betreibt fünf Krankenhäuser in Wien sowie zwei in Oberösterreich. In Wien versorgen diese Ordensspitäler 16 Prozent aller Patienten, in Oberösterreich sind es 22 Prozent. Sie haben einen öffentlichen Versorgungsauftrag und können von allen Versicherten aufgesucht werden. 

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