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Mit Moby und Sally den Hintern bewegen

May 25 2013 Detroit Michigan U S MOBY performs at the Movement Electronic Music Festival at
May 25 2013 Detroit Michigan U S MOBY performs at the Movement Electronic Music Festival at(c) imago/ZUMA Press (imago stock&people)
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Ich kann zu Musik nicht laufen. Dafür hat es mir eine YouTube-Kniebeugen-Challenge angetan.

Mit Musik und Sport ist das so eine Sache: Ich zum Beispiel kann mich den beiden Dingen nur in Ausnahmefällen zusammen widmen. Beim Laufen etwa bin ich bald dazu übergegangen, Podcasts oder Hörbüchern zu lauschen – aber auf keinen Fall Musik: Ich halte es nämlich nicht aus, wenn meine Schritte (und meine Atmung!) nicht dem Takt entsprechen. Da hilft auch eine ausgeklügelte, für mein Tempo optimierte Playlist nichts. Denn irgendwann kommt immer ein Kinderwagen daher, dem es auszuweichen gilt, oder ein kleiner Ampel-Stau, und schon passen Beat und Laufrhythmus nicht mehr zusammen, und alles fühlt sich falsch an, und bis ich wieder einigermaßen im Flow bin, kommt garantiert das nächste Hindernis.

Andererseits gibt es Lieder, die ein Workout nicht nur begleiten, sondern quasi vorgeben. Das berühmteste ist „Flower“ von Moby, der wohl nicht geplant hat, eine Kniebeugen-Anleitung zu schaffen, als er aus einem alten afroamerikanischen Kinderreim einen Elektronik-Track gemacht hat. In Tausenden YouTube-Videos wird die wiederkehrende Zeile „Green Sally up, green Sally down“ zu „Bring Sally up, bring Sally down“ – und Sally ist dabei der Hintern, den es in die Höhe und wieder hinab zu bewegen gilt, um dann drei Takte lang in der Hocke zu verharren. Wem da nach drei Minuten und 25 Sekunden nicht die Beine glühen, der macht wohl auch im Sommer immer brav Skigymnastik.

Man kann sich mit Sally auch in den Unterarmstütz begeben oder gleich Liegestütze machen – dabei, muss ich zugeben, steige ich aber irgendwann aus. Die ganz Wilden machen gar Klimmzüge im Takt!
Ich bin auch schon vorbereitet für den Tag, an dem ich Moby nicht mehr hören kann. Dann kommt Sting dran. 26 Mal „Roxanne“, jedes Mal ein Burpee: Das wird ein anstrengender Musikgenuss!

E-Mails an: katrin.nussmayr@diepresse.com

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