Einen Monat nach Grenzöffnung wartet Italien weiter auf fremde Gäste: Die Strände sind ebenso leer wie Museen. Doch wer sich dorthin wagt, ist begeistert.
Wie ein kleines grünes Paradies liegt Ischia im Golf von Neapel. 47 Quadratkilometer wilde Vegetation auf Vulkangestein, umgeben von türkisblauem Wasser. Jetzt sind die Büsche entlang der Straßen noch grün, die Sonne hat ihre volle Kraft noch nicht entfaltet.
Ischia ist die unscheinbare Schwester der Jetsetdestination Capri, die ein paar Kilometer südlich aus dem Meer ragt, und hat gerade deshalb viele Liebhaber, die ihre Ruhe und Verschwiegenheit schätzen. Doch dieser Tage hat die Stille etwas Bedrückendes, denn im Juli ist auf Ischia eigentlich Hochsaison. Aber heuer fehlen wegen des Coronavirus die Touristen: „Aktuell haben wir etwa 20 Prozent der Besucher, die wir normal haben“, berichtet Andrea di Meglio, Hotelbetreiberin auf der Insel und Vizechefin des Hotelverbands Federalberghi. Ausländische Gäste, die in diesem Teil der Saison eigentlich in der Mehrzahl seien, gäbe es noch so gut wie keine. Di Meglio plant, ihr Hotel ab 18. Juli zu öffnen, aber die Sorge, dass das ein Minusgeschäft wird, ist ihrer Stimme anzuhören.