Song zum Sonntag

Punk fürs Ende der Zeit

Special Interest: „Street Pulse Beat“
Special Interest: „Street Pulse Beat“(c) beigestellt
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„Drama“ heißt der erste Song von „The Passion of“, dem neuen Album von Special Interest. Das beschreibt die Musik dieses 2017 in New Orleans gegründeten Quartetts ganz gut.

Special Interest: „Street Pulse Beat“. Punk kann trocken, knapp, minimalistisch sein, dann ist er meistens gut. Oder opulent und dick aufgetragen, dann ist er meistens schlecht. Hier nicht. Diese Nummer ist wild. Sie beginnt mit einem apokalyptischen Horn und einer Trommel wie für den Marsch ins Verderben. Es geht – um enttäuschte Liebe, um eine Beziehungskrise, um Selbstzweifel? Im Grund geht es um einen persönlichen Weltuntergang, um alles: „The street pulse beat, baby, all night long, why don't we get along“, schreit Alli Logout, erklärt, sie sei „not your necroromancer, your lover in the end of time“, ruft „Come on!“ wie einst der junge Iggy Pop, und sie steigert sich zu einem umfassenden Selbstbekenntnis: „I go by many names, such as mistress, goddess, Allah, Jah, and Jesus Christ.“ Alles knistert. Eine Minute vor Schluss intensiviert sich der Rhythmus abermals. Wie soll das enden? Wie ist das? Um es mit Understatement zu sagen: gewaltig.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

(c) beigestellt

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.07.2020)

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