Der Vetterhof baut von Süßkartoffeln bis Shiso alles an, was möglich ist.
Bei den Süßkartoffeln ist am Anfang einiges schiefgegangen. Frost, Mäuse, Knollen, die verrotten: „Da haben wir gleich einmal ordentlich Lehrgeld bezahlt“, sagt Simon Vetter. Inzwischen produziert er auf seinem Hof in Vorarlberg nicht nur die Knollen selbst, sondern in einigen Reihen auch Süßkartoffeln, von denen das Kraut geerntet wird: zu essen wie eine Art Spinat, und in anderen Ländern durchaus üblich.
Innovation ist quasi Tradition beim Vetterhof in Lustenau. Seit 300 Jahren betreibt die Familie im Rheintal Landwirtschaft. Den Eltern – bei Bio und Direktvermarktung schon damals unter den Vorreitern – wurde es auf dem ursprünglichen Hof zu eng. Sie entschieden sich – statt für das Auswandern oder Aufhören – schließlich für einen Aussiedlerhof. Und stellten 1996 am Rand von Lustenau einen modernen Bauernhof hin, den Simon Vetter 2016 übernahm. Der 36-Jährige hatte an der Boku studiert, in Kanada und in Sierra Leone gelebt. Und war irgendwann eben wieder zu Hause, wo er nun auf rund 40 gepachteten Hektar ziemlich alles anbaut, was geht: von Süßkartoffeln über Artischocken, Chilis, Rüben und Knoblauch bis zu dem beispielsweise aus der japanischen Küche bekannten Shiso. „Wir machen das, was wir aus unseren Böden rausholen können.“