Börse

Wird das zweite Halbjahr eine Rutschpartie?

Die Amazon-Aktie legte im ersten Halbjahr um die Hälfte zu. Das Ende der Fahnenstange dürfte noch nicht erreicht sein.
Die Amazon-Aktie legte im ersten Halbjahr um die Hälfte zu. Das Ende der Fahnenstange dürfte noch nicht erreicht sein.APA/AFP/THOMAS SAMSON
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Angeschoben von geldpolitischen Impulsen konnten die Börsen einen Teil ihrer coronabedingten Verluste bereits eliminieren. Kann es in diesem Tempo weitergehen? Wohl kaum.

Es war, gelinde gesagt, ein Halbjahr der Extreme – für das man Nerven aus Stahl benötigte. Binnen kurzer Zeit schwanden an der Börse die Gewinne der vergangenen Monate und Jahre dahin, so schnell konnte man gar nicht schauen. Den Notenbanken blieb nichts anderes übrig, als unverzüglich zu reagieren. Sie pumpten Billionen in das System. Gleichzeitig verfolgten die meisten Staaten mit restriktiven Coronamaßnahmen das Ziel, die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen. Weil dies gelang, wurde das öffentliche Leben schrittweise wieder hochgefahren – was den Börsen als Grundlage für eine Rallye diente.

Und dazu führte, dass das zweite Quartal als eines der besten in die Geschichte einging, mit Indexanstiegen von zum Teil zehn bis 25 Prozent. Wird das so weitergehen? Normal ist das nämlich nicht. Zumal von Hochkonjunktur keine Rede sein kann. Ja, es hat den Anschein, als ob die Wirtschaft vor einer langsamen Erholung steht. Die jüngsten Konjunkturdaten machen da Hoffnung. Doch bis man zu alter Stärke zurückfindet, wird es noch dauern. Abgesehen davon sind die Probleme alles andere als beseitigt. Was ist, wenn die coronabedingten Neuinfektionen wieder stark ansteigen? Was, wenn der Handelskonflikt wieder hochkocht? Was, wenn die Pleitewelle anrollt und den Boden für eine neue Finanzkrise bildet? Die staatlichen Hilfsmaßnahmen werden sich schließlich nicht ins Unendliche fortschreiben lassen, die Maßnahmen der Notenbanken dafür schon eher.

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