Auch die Proteste gegen Polizeigewalt sind Gegenstand vieler Tiktok-Videos – oft in dokumentarischer, oft in ziemlich kreativer Form.
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TikTok: Wo Teenies tanzen und politisch werden

TikTok-Nutzer haben – angeblich – einen Trump-Auftritt sabotiert. Klar ist: Hier florieren alberne Trends, aber auch eine subversive Onlinekultur.

So hatte sich das Donald Trump nicht vorgestellt. Hunderttausende, gar eine Million Menschen hätten sich angemeldet, um mit ihm im Stadion von Tulsa, Oklahoma, ganz ohne Masken und Mindestabstand Wahlkampf zu feiern, ließ er im Juni freudig wissen. Viel mehr, als es Plätze gab! Am Ende trat er vor leeren Reihen auf: Von 19.000 Plätzen waren nur 6200 besetzt. Wer hatte ihm diese Blamage eingebrockt? Begleitet vom Applaus von Medien und Demokraten verlautbarten User der Smartphone-App TikTok stolz: Wir waren das!

TikTok? Die chinesische Videoplattform, die 2018 mit der Play-back-Tanzapp Musical.ly verschmolz, ist vor allem für ihren endlosen Strom an Kurzvideos bekannt, in denen Nutzer im Jugend- und Kindesalter zu Popsongs die Lippen bewegen oder mit Kamerafiltern und Schnitttricks überraschende Effekte herstellen. Mit über zwei Milliarden Downloads ist diese App ein globales Phänomen. Eines, das während des Lockdown auch immer mehr ältere User entdeckt haben. Schon etwas länger dabei ist Mary Jo Laupp, eine Lehrerin aus Iowa, die sich mit ihren 51 Jahren als „TikTok Grandma“ bezeichnet (und mittlerweile für das Wahlkampfteam von Joe Biden arbeitet). Sie rief dazu auf, sich für die Trump-Rallye anzumelden – um nicht hinzugehen.

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