Gastkommentar

Covid-19 und die Bürokratiereform

(c) Peter Kufner
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Komplexe Regelungen erschweren schnelle Hilfe im Krisenfall. Doch die Krise setzt plötzlich Innovation frei, die vorher unmöglich schien.

2017 bei den Vereinten Nationen in New York. Frühmorgens erhalte ich als Projektmanagerin von der Chefin einer Frauenrechtsorganisation in Pakistan eine Anfrage: Ihr Team werde von Terroristen bedroht. Könnte ich durch Aufstockung oder Umwidmung von Projektgeldern helfen, ein „Safe House“ anzumieten, um ihr Team in Sicherheit zu bringen? Kein leichtes Unterfangen wie ich schnell feststelle.

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Ein rigides Projektmanagementsystem, untermauert von bürokratischer Routine, bindet mir offiziell die Hände. John Stuart Mill schrieb einst: „Die Krankheit, die jede Bürokratie befällt und an der sie normalerweise stirbt, ist Routine.“ In dem Fall ging es tatsächlich um Leben oder Tod. Und die Zeit drängte. Erst durch das Engagement und taktische Geschick meiner Kollegen konnten wir das System umschiffen und nötige Gelder freischalten. Das ist nur eine Beispiel, spiegelt aber Erfahrungen wider, die ich in Bürokratien über Jahre auf nationaler und internationaler Ebene gemacht habe: Festgefahrene Strukturen und starre Prozesse verhindern schnelles, oft dringliches Handeln. Silodenken blockiert nicht selten jegliche Zusammenarbeit. All dies ist weder zeitgemäß noch erfolgversprechend.

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