Sparprogramm

Sonova will bis zu fünf Prozent aller Stellen streichen

Schweizer Hörgerätehersteller will 50 bis 70 Millionen Franken proJahr einsparen.

Der Schweizer Hörgerätehersteller Sonova spürt die Coronapandemie und will konzernweit 4 bis 5 Prozent der Stellen abbauen. Die Reduktion soll - wenn immer möglich - über natürliche Fluktuation erfolgen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit etwa 15.000 Mitarbeiter, wie CEO Arnd Kaldowski am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP sagte.

Betroffen vom Abbau ist in durchschnittlichem Ausmaß auch die Schweiz, wo aktuell rund 1.300 Personen für Sonova arbeiten.

Bisher hatte das Unternehmen vom Instrument der Kurzarbeit Gebrauch gemacht, das nun jedoch wieder zurückgefahren werden soll. Mit dem Stellenabbau unter anderem verknüpft ist in einigen Ländern eine Straffung des Netzwerks an Fachgeschäften, das Sonova betreibt.

Indem Standorte zusammengelegt werden, soll die Effizienz gesteigert und gleichzeitig der Umsatz gesichert werden, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Insgesamt werde man 50 bis 70 Millionen Franken (47 bis 66 Mio. Euro) jährlich einsparen können, wobei im laufenden Geschäftsjahr einmalige Kosten von 40 bis 60 Millionen anfallen werden.

Der Konzern hatte im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2020/21 (April bis Juni) einen deutlich niedrigeren Umsatz erwirtschaftet. Allerdings sei die Erholung bereits stärker ausgefallen als man dies noch Ende April erwartet hätte, betonte Kaldowski gegenüber AWP.

"Wir glauben fest an die mittelfristige Entwicklung des Marktes", betonte der Manager weiter. Denn grundsätzlich sei der Nutzen von Hörlösungen unbestritten und der Bedarf für die Produkte von Sonova vorhanden. Die Frage sei nun jedoch, wie schnell sich die Zielgruppe von Sonova, die Senioren, wieder in die Geschäfte getraue.

Einen konkreten Ausblick auf das zweite Geschäftshalbjahr (Oktober bis März) wollte der CEO noch nicht wagen. Hier gebe es noch einige Unsicherheiten, etwa wegen der wieder steigenden Infektionszahlen in gewissen Ländern. Auch sei noch nicht klar, wie sich dies ökonomisch auswirken werde.

(APA/awp/sda)

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