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Warum starb der Neandertaler aus? Zu kalt wurde es ihm nicht

ORF
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Kam der Neandertaler schlechter mit Klimaschwankungen zurecht als der moderne Mensch? Ein Forscherteam mit heimischer Beteiligung konnte diese gängige These nun widerlegen. Es zeigte anhand eines Stalagmiten aus Apulien: Dort ließ es sich für beide gleich gut leben.

Als „wolfähnliche Ungetüme“ in einer „eisigen, sturmgepeitschten Welt“ beschrieb der Schriftsteller H. G. Wells die Neandertaler in den 1920er-Jahren. Heute wissen wir: Unsere Brüder, die so wie wir modernen Menschen vom Homo erectus abstammten, hatten ein größeres Hirn als wir und waren uns kulturell kaum unterlegen. Rund 3000 Jahre lang lebten wir mit ihnen in Europa zusammen, im Nahen Osten viel länger. Aber warum starben sie dann vor 42.000 Jahren aus?

Es gibt keine Spuren von Kämpfen zwischen den beiden Homo-Arten. Bis heute zählt zu den am häufigsten vertretenen Thesen, das Ende des Neandertalers habe etwas mit der „eisigen Welt“ zu tun. Was freilich von Anfang an seltsam klang: Seine Ahnen wanderten ja schon vor einer halben Million Jahren nach Europa und hatten so manches an Frost mitgemacht, während der Homo sapiens gerade erst aus dem warmen Afrika zugezogen war. Und so richtig kalt wurde es erst wieder vor 24.000 Jahren, als die Gletscher bis in den Mittelmeerraum vordrangen. Aber es gab auch im kritischen Zeitraum zahlreiche kürzere Schwankungen, geprägt von einige Jahrhunderte dauernden Phasen mit kaltem, trockenem Klima.

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