Quergeschrieben

Wie wär's mit Glücksunterricht als Schule fürs Leben?

Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Bildungsminister Heinz Faßmann könnte die Coronakrise dazu nutzen, Schulreformen einzuleiten, die diesen Namen auch wirklich verdienen.

Üblicherweise bricht rund um die Zeugnisverteilung verlässlich eine Ferienlängendebatte auf. Tatsächlich sind Ferien für berufstätige Eltern herausfordernde Planspiele. Doch Österreich ist europäischer Durchschnitt, vielerorts dauert die Sommerpause deutlich länger, nämlich bis zu 13 Wochen. Und wo sie kürzer ist, gibt es dafür längere Herbst-, Weihnachts- und Osterferien. Heuer aber ist die Frage zu Ferienbeginn sowieso eine andere, nämlich: Ob anno coronae der Unterricht im Herbst überhaupt normal abgehalten, schichtbetrieben oder wieder ganz ins Elternhaus ausgelagert wird.
Im gefühlten Dreitagestakt malen Politikerinnen und Politiker den Teufel an die Schultafel, weil auf dem Coronaweg allerhand Bildung verloren gehe. Experten aller Fraktionen warnen vor einer Bildungskatastrophe, am liebsten hätten sie die Schulen nie geschlossen.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Dieser Leistungsdruck, der da aufgebaut wird, vergrößert nur den Vorsprung von Kindern bildungsnaher Eltern gegenüber jenen Jugendlichen, in deren Familien Bildung keinen allzu großen Stellenwert hat. Zuträglicher für die Chancengerechtigkeit wäre vermutlich wohl gewesen, alle Schülerinnen und Schüler in vorgezogene Ferien zu entlassen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.