Deutschland

Berliner Öffis: Die politisch korrekten Spaßmaschinen

Bald gibt es kein Halten mehr in der "Mohrenstraße"
Bald gibt es kein Halten mehr in der "Mohrenstraße"(c) imago images/Sch�ning (Schoening via www.imago-images.de)
  • Drucken

Der wichtigste Satiriker der deutschen Hauptstadt heißt: Berliner Verkehrsbetriebe. Das öffentlich-rechtliche Unternehmen versteht sich auf das Geschäft mit der Aufmerksamkeit. Sein Marketing ist preisgekrönt. Nun lässt es die „Mohrenstraße“ verschwinden.

Angela Merkel wird auch künftig den Supermarkt ihrer Wahl in der Berliner Mohrenstraße frequentieren. Der Straßenname bleibt. Aber unter der Erde tut sich etwas. In naher Zukunft werden sich die Waggons der Linie U2 in einen Bahnhof schieben, der heute noch „Mohren-“ und dann „Glinkastraße“ heißt – und übrigens zu den prachtvolleren Berlins zählt, weil an den Wänden rötlicher Marmor glänzt. Wobei auch schon dieser Marmor im U-Bahnhof ins Visier geraten ist: Lang hielt sich der Mythos, er stamme aus Hitlers Reichskanzlei.

Wie auch immer. Die geplante Namensänderung ist das Werk der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die sich auf das Geschäft mit der Aufmerksamkeit verstehen. Die Marketingabteilung von Deutschlands größtem kommunalen Verkehrsbetrieb reißt in den sozialen Netzwerken pausenlos Witze, duzt ausnahmslos alle und jeden und will ganz prinzipiell nicht nur Fahrgäste transportieren, sondern auch das Lebensgefühl der Hauptstadt, das Berliner Laisser-faire.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.