Der SPÖ-Landeshauptmann des Burgenlandes, Hans Peter Doskozil, inszenierte sich als der bessere Verteidigungsminister. Und ging ausnahmsweise nicht auf die eigene Partei los.
Seit Kurzem traut man sich in der "ZiB 2" wieder, bei den Interviews zwei Menschen gemeinsam in ein Studio zu setzen. Einfach war die Kommunikation zwischen Hans Peter Doskozil und Martin Thür trotzdem nicht. Der nicht mehr ganz so heiser klingende burgenländische Landeshauptmann war offenbar fest entschlossen, den Interviewer nicht zu Wort kommen zu lassen. Hatte er doch einige Kritik eingepackt.
Gerade erst war Doskozil (wieder) wegen seiner innerparteilichen Querschüsse aufgefallen, nun zielte er aber in eine andere Richtung. Was wohl an den Themen lag: Eurofighter und Verteidigungsministerium. So ging er auf Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) los. Sie bietet sich derzeit, muss man sagen, ja auch aktiv als Adressatin einiger Kritik an. "Aus meiner Sicht ist mittlerweile das größte Problem des österreichischen Bundesheeres die Frau Minister", lautete der Anfang der Rede, die, wie das in letzter Zeit so häufig vorkommt (der laufende U-Ausschuss ist eine Bühne dafür) ein wenig eingeübt klang. Doskozil weiter: Das Problem sei "die Frau Minister, die nicht mit dem Generalstab kommuniziert. Die sich persönlich abschottet. Und die in Wirklichkeit keine Entscheidungen trifft." Er habe ja noch gute Kontakte ins Ressort, fügte Doskozil an, darum wisse er hier vieles.