Morgenglosse

Bei uns wird Unternehmern prinzipiell misstraut

Der Grund warum in der Schweiz und in Deutschland die Hilfsgelder schneller bei den Betrieben landete, liegt auf der Hand: Dort ist das Misstrauen gegenüber Unternehmern nicht so groß wie in Österreich.

Immer mehr Experten sind sich einig. Die Hilfsgelder für Unternehmen sind in der Schweiz und in Deutschland viel rascher ausbezahlt worden. Bei uns waren nur die politischen Ankündigungen superschnell. Ab dann kam ordentlich Sand ins Getriebe. Man könne ja Steuergeld nicht unkontrolliert verteilen, lautete die Begründung, nachdem die Kritik immer lauter wurde. Es muss alles streng kontrolliert werden.

Wenn's um den Umgang mit Steuergeld geht, müssen sich die Schweizer und Deutschen vor uns nicht schämen. Dort wurden in den vergangenen Jahren Budgetüberschüsse nicht nur angekündigt, sondern mehrmals umgesetzt. In der Schweiz gibt es seit langem eine Schuldenbremse, die den Staat vor sich selber schützt. Das tatsächliche Problem in unserem Land ist dieses grundsätzliche Misstrauen gegenüber Unternehmern. Unternehmer sind prinzipiell Halsabschneider, Ausbeuter und Steuerhinterzieher.

Und natürlich sind auch einige darunter, natürlich gibt es auch Betriebe in Deutschland, in der Schweiz und in Österrreich, die zu Unrecht Hilfsgelder kassiert haben. Die muss man hart bestrafen. Die jüngsten Erhebungen haben aber auch gezeigt, dass es in der Schweiz und in Deutschland nicht mehr Missbrauchsfälle gibt als bei uns. Trotz des angeblich so „lockeren“ Umgangs mit Hilfsgeldern.

Nach der Krise wird vieles nicht mehr so sein wie vorher, heißt ein Satz, den man schon gar nicht mehr hören kann. Die Pandemie werden wir ganz sicher irgendwann überwunden haben. Die teilweise tief verwurzelte Unternehmerfeindlichkeit in diesem Land vermutlich noch lange nicht.

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