Statistik

Cluster-Analyse: Viele Coronavirus-Ansteckungen in der Familie

Ein Bild aus dem Wiener Prater bei Schönwetter am 6. Juni. Es gibt viele Arten, sich mit dem Virus anzustecken. Oft ist eine Infektion einem Cluster zuzuordnen.
Ein Bild aus dem Wiener Prater bei Schönwetter am 6. Juni. Es gibt viele Arten, sich mit dem Virus anzustecken. Oft ist eine Infektion einem Cluster zuzuordnen.APA/PHILIP STOTTER
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Die Ages konnte fast die Hälfte der bisher bestätigten Infektionen in Österreich spezifischen Situationen, also Clustern, zuordnen. Dabei sind Ansteckungen im familiären Umfeld besonders häufig.

Die Übertragung von Sars-CoV-2 findet in Österreich nach wie vor am häufigsten lokal und im familiären Umfeld statt. Durch Tests und das Feststellen der Kontakte Betroffener ließen sich bisher rund 43 Prozent der Infektionen in Österreich spezifischen Situationen (Cluster-Settings) zuordnen, teilte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) am Dienstag mit.

Im Grunde ist das Bild über die Verbreitungsmodalitäten der Covid-19-Erreger in den vergangenen Wochen in Österreich weitgehend stabil geblieben. "Mit 6. Juli konnten 7947 von insgesamt 18.301 Covid-19-Fällen einem von 749 ermittelten Clustern zugeordnet werden. Die Cluster werden derzeit in fünf Cluster-Typen eingeteilt. In jedem Cluster-Typ gibt es sogenannte Cluster-Settings: Das bedeutet, dass die Mehrzahl der Infektionen (= Clusterfall) auf bestimmte Settings, z. B. Freizeitaktivität, Familie, Arbeitsplatz oder Altenheim zurückgeführt werden können. Es gib aber auch Settings mit mehr als einem relevanten Setting der Übertragung", schrieb die AGES.

Ab Kalenderwoche 25 (15. - 21. Juni) bis zum 30. Juni 2020 (KW 27) seien vorübergehend Cluster in Salzburg (Rotary-Club Meeting mit 23 Fällen), in Oberösterreich (zwei Cluster, die mit dem Besuch von Veranstaltungen der Freien Christengemeinde in Wels und der Gemeinde Gottes Pfingstkirche in Linz zusammenhängen, in Summe 188 Fälle), in Niederösterreich (Krankenhaus Neunkirchen, 25 Fälle) und verstärkt reiseassoziierte Cluster mit Reiserückkehr aus den Westbalkanländern in die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Burgenland, Tirol und Steiermark (insgesamt 28 Fälle) aufgetreten.

Ansteckungen im Haushalt leicht nachzuvollziehen

24,6 Prozent der ausgewerteten Fälle waren Infektionen in Haushalten zuzurechnen. Dies erleichtert die Bekämpfung der Sars-CoV-2-Problematik, weil Haushalte gut zu identifizieren sind und die Betroffenen bzw. ihre Kontaktpersonen leicht mit Heimquarantäne abgeschirmt werden können.

Je 17,8 Prozent der Fälle entfielen auf Alters- und Pflegeheime bzw. ähnliche Einrichtungen sowie auf Freizeitaktivitäten und Haushalt. Haushalt und Arbeitsplatz wurden bei 13,6 Prozent als Hintergrund erhoben. Freizeitaktivitäten waren nur für 9,4 Prozent der Cluster-Fälle-Infektionen feststellbar. Dann folgten mit 6,2 Prozent die Krankenhäuser. Der Rest entfällt auf verschiedene Situationen (z.B.: Arbeitsplatz mit nur 3,5 Prozent, Schule und Kindergarten mit nur 0,8 Prozent). Zwischen den verschiedenen Bereichen gibt es natürlich Überschneidungen.

Cluster von Sars-CoV-2-Infektionen werden zum überwiegenden Teil als lokale Häufung von Ansteckungen registriert. Ein geringer Teil, den es naturgemäß durch die Grenzsperren bis vor einigen Wochen nicht gegeben hat, ist in Österreich derzeit mit Reisen assoziiert.

(APA)

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