Analyse

Der Schattenkrieg gegen den Iran

Die US-Sanktionen treffen die ohnehin schwächelnde Wirtschaft des Iran schwer. Ein zweiter Lockdown ist unwahrscheinlich.
Die US-Sanktionen treffen die ohnehin schwächelnde Wirtschaft des Iran schwer. Ein zweiter Lockdown ist unwahrscheinlich.imago images/Xinhua
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Mehrere Vorfälle nähren den Verdacht eines Sabotageaktes gegen das Atomprogramm. An anderer Front will Teheran eine Verlängerung des UN-Waffenembargos verhindern.

Fast 200 Tote innerhalb von 24 Stunden: Im Iran ist die Covid-19-Krise nach einer leichten Phase der Entspannung wieder voll aufgeflammt. Nicht nur die Zahl der Neuinfizierten hat inzwischen einen neuen Rekordwert erreicht; mit insgesamt 240.000 Fällen und mehr als 11.700 Opfern gehört der Iran zu den am meisten betroffenen Ländern. Ein zweiter Lockdown, das hat Präsident Hassan Rohani mehr als ein Mal versichert, kommt nicht infrage: Zu sehr strauchelt die Wirtschaft des Landes, zermürbt von den US-Sanktionen und nie enden wollenden inneren Machtkämpfen.

Dabei scheint die Dringlichkeit der Coronapandemie angesichts einer Reihe rätselhafter Vorfälle in mehreren Nuklearanlagen in den Hintergrund gerückt zu sein. Ende Juni kam es im Militärkomplex Parchin nahe Teheran zu einer gewaltigen Explosion; die offenbar betroffene Anlage Khojir gilt als eines der Zentren der iranischen Raketenproduktion. Wenige Tage später die nächste Explosion in Natanz: Hier befinden sich Zentrifugen für die Urananreicherung. Nach anfänglichen Beschwichtigungen musste die iranische Atombehörde einräumen, dass die Zerstörungen durchaus beträchtlich waren. Um es in den Worten von Behrouz Kamalvandi, dem Sprecher der Behörde, zu sagen: Die Explosion könnte die Weiterentwicklung der Zentrifugen „mittelfristig“ zurückgeworfen haben.

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