Kultursommer

Ein Festival unter Coronaregeln

Eva Klampfer alias Lylit trittzum Auftakt des Festivals auf der Donauinsel auf.
Eva Klampfer alias Lylit trittzum Auftakt des Festivals auf der Donauinsel auf.(c) Severin Koller
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Ab Donnerstag wird Wien zwei Monate lang zur Bühne. Unter „strengen Regeln“, wie man betont: mit Picknickdecken zum Abstandhalten und teils mit Reservierungen.

Leere Bühnen, abgesagte Vorstellungen: Das Coronavirus macht diesen Sommer Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Und auch Kulturinstitutionen wie Theater sperren oftmals erst wieder im Herbst auf. Die Stadt Wien will dem mit einem Festival entgegenwirken: Der „Kultursommer“ soll ab Donnerstag zwei Monate lang die Stadt kulturell aufleben lassen. Der Eintritt ist für die Besucher dabei kostenlos.
Am Dienstag präsentierten Bürgermeister Michael Ludwig und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ) die ersten Fixpunkte der Veranstaltungsreihe. 800 Auftritte an rund 500 Standorten sind geplant.

Locations in allen Bezirken

Wählen kann man aus Genres wie Pop, Tanz, Performance, Theater, Literatur, Jazz und Kabarett. Auch Sportangebote stehen auf dem Programm (kultursommerwien.at). Die Darbietungen werden vom Stadt Wien Marketing koordiniert.

Der Auftakt erfolgt am Donnerstag: Auf einer der größten Bühnen, auf der Donauinsel bei der Floridsdorfer Brücke, steht unter anderem ein Gig der Sängerin Eva Klampfer alias Lylit auf dem Programm. In Oberlaa bei der Kurbadstraße wird Mieze Medusa mit einem Word-Rap bei einem Poetry Slam auftreten.

Programm gibt es unter anderem auch auf dem Naschmarkt und der Kaiserwiese beim Riesenrad. Am ersten Wochenende, also vom 9. bis 12. Juli, werden auch noch das Kollegium Kalksburg, Wiener Blond, Roland Neuwirth, die Tschuschenkapelle, der Kabarettist Gregor Seberg, Birgit Denk, Yasmo und die Klangkantine oder auch Kurt Palm ihren Beitrag zum Kultursommer leisten. Zudem gastieren die Wiener Symphoniker im Arkadenhof des Rathauses.

Bei den Veranstaltungen gebe es aber umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, wie bei der Präsentation betont wurde. Prinzipiell können die Auftrittsorte großteils ohne Anmeldung betreten werden. Für ausgewählte Events sowie die Main-Stages auf der Donauinsel und in Oberlaa ist eine Registrierung nötig, bis zu 500 Zuschauer sind erlaubt. Bei den kleineren „Modular Spaces“ sind bis zu 100 Personen zugelassen, bei den „Artist Corners“ bis zu 30. Bei sämtlichen Aufführungen werden die Besucher gebeten, Kontaktdaten wie Handynummern anzugeben, um im Fall eines erkrankten Besuchers die Personen ausfindig machen zu können. Die Daten der Gäste werde nach 28 Tagen wieder gelöscht, hieß es.

Um die Einhaltung des Sicherheitsabstands zu gewährleisten, wird es ebenfalls Maßnahmen geben, so die Kulturstadträtin. So sollen etwa Picknickdecken oder Markierungen am Boden die Einhaltung der Distanzregeln garantieren. „Das Wichtigste sind die Gesundheit und die Sicherheit der Menschen“, beteuerte Bürgermeister Ludwig. Man werde sich „ganz streng an den aktuellen Coronamaßnahmen orientieren“.

Vier Millionen Euro Budget

Das Programm für die kommenden Wochen steht noch nicht zur Gänze fest, es wird sukzessive ergänzt. Angekündigt sind aber bereits weitere Acts wie Christoph & Lollo, Joesi Prokopetz, Clara Luzia, Attwenger, die Strottern und der Austrofred.

Konzerte unter dem Sternenhimmel wird es übrigens keine geben: Das Festival wird sich auf den Tag und den Abend beschränken. Grund sei hier auch, dass man aus Budgetgründen auf teures Lichtequipment verzichtet, wie es hieß.

Insgesamt stehen für den Kultursommer vier Millionen Euro zur Verfügung. Laut Kaup-Hasler ist die Anzahl der Bewerbungen von Künstlern groß – man könne fünf Kultursommer damit füllen, berichtete sie.

(wal/APA)

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