Erster Gast bei Kanzler Kurz seit vier Monaten

der slowakische Ministerpräsident Igor Matovic war zu Besuch in Wien
der slowakische Ministerpräsident Igor Matovic war zu Besuch in Wienimago images/Eastnews
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Corona-Hardliner Igor Matovič war zu Besuch im Bundeskanzleramt.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat nach vier Monaten wieder einen Amtskollegen im Bundeskanzleramt empfangen. Kurz twitterte am späten Dienstagabend ein Foto, das ihn mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Igor Matovič in seinem Büro zeigte. Dieser hatte zuvor ein ähnliches Foto auf seiner Facebook-Seite gepostet.

"Es hat mich gefreut, Ministerpräsident Matovic aus der Slowakei heute zu einem informellen Treffen in Wien zu empfangen", schrieb Kurz auf Englisch. Der rechtspopulistische Politiker Matovič war Anfang März inmitten der Coronakrise an die Macht gekommen. Es handelt sich somit auch um das erste Treffen der beiden Regierungschefs, die kommende Woche gemeinsam am EU-Gipfel teilnehmen werden.

Wie es aus dem Bundeskanzleramt gegenüber der APA hieß, sprachen die beiden über aktuelle bilaterale und europäische Fragen. Das Treffen habe sich kurzfristig ergeben.

"Alle slowakischen Nachbarn grüßt von Herzen Sebastian von den österreichischen Nachbarn", überschrieb Matovič das Foto mit Kurz. Der Chef der Protestpartei "Gewöhnliche Menschen" (OLaNO) widmete dem Eintrag die beiden Hashtags #InformellesAbendlichesTreffen und #RichtigerKerl.

Hardliner in Sachen Corona

Matovič hatte sich in der Coronakrise als Hardliner profiliert und eines der strengsten Grenzregime Europas eingeführt. So mussten Einreisende ohne negativen Coronatest zunächst für 14 Tage in staatliche Quarantäneeinrichtungen, was auch Pendler und in Österreich arbeitende Pflegekräfte traf. Erst sukzessive wurden die Beschränkungen gelockert.

Kurz hatte am 10. März, wenige Tage vor dem Corona-Lockdown, kurzfristig den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis zu einem Besuch in Wien empfangen. Das Treffen diente damals der Bekräftigung der österreichischen Solidarität mit Griechenland angesichts von gewaltsamen Zwischenfällen mit Flüchtlingen an der griechisch-türkischen Grenze.

Während Außenminister Alexander Schallenberg bereits mehrere Auslandsreisen absolviert und auch Amtskollegen in Wien getroffen hat, konferierte Kurz bisher ausschließlich per Telefon und Videoschaltung mit seinen Amtskollegen. Er nahm an mehreren EU-Videogipfeln teil und richtete vier Videokonferenzen mit Staats-und Regierungschefs der sogenannten "smarten" Länder im Kampf gegen das Coronavirus aus. Matovič ist anders als etwa der tschechische Premier Andrej Babiš oder Mitsotakis nicht Teil dieser Runde.

(APA)

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