Porträt

Der Mann, der sich nicht erwischen lässt

Jan Marsalek
Jan Marsalek(c) PR Bild, Wirecard, Archiv
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Der per internationalem Haftbefehl gesuchte Manager Jan Marsalek soll einer der Hauptverantwortlichen im Wirecard-Skandal sein. Das Katz- und Maus-Spiel scheint er zu beherrschen.

Mit Wirecard, dem aufstrebenden Börsenstar der vergangenen Jahre, wurde stets eine Person assoziiert: Markus Braun. 18 Jahre lang stand der als Tech-Nerd verschriene Österreicher dem Unternehmen vor, machte es vom Start-up mit dubiosen Verflechtungen in der Porno- und Glücksspielbranche zum milliardenschweren DAX-Konzern mit prominenten Kunden wie Visa und Mastercard – im Alleingang, wie es schien.

Für Wirecards Untergang und einen der größten Bilanzskandale der deutschen Börsengeschichte soll aber nicht er hauptverantwortlich sein, sondern der 40-jährige Finanzmanager Jan Marsalek, der bei Wirecard seit 2010 die Funktion des Chief Operating Officer (COO) innehatte und wie Braun Österreicher ist. Die „Financial Times“ hatte bereits am Rande über ihn berichtet, weil er immerhin für das Asiengeschäft verantwortlich war, und die Bilanz-Affäre hatte in Singapur ihren Ausgang genommen. Größere Bekanntheit erreichte Marsalek erst vor wenigen Wochen, seit er per internationalem Haftbefehl gesucht wird.

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