Geschichten des Jahres

Flüchtiger Wirecard-Manager war geheimer FPÖ-Informant

Der untergetauchte ehemalige Vorstand von Wirecard hatte beste Kontakte zu Geheimdiensten und zur FPÖ. Und er hatte auch in der BVT-Affäre seine Finger im Spiel.

Geschichten des Jahres. Dieser Artikel ist am 9. Juli 2020 erschienen.

Einer der größten Börsenskandale der deutschen Geschichte erfasst nun auch die österreichische Innenpolitik. Recherchen der „Presse“ ergeben, dass der untergetauchte Wirecard-Vorstand Jan Marsalek immer wieder über einen Mittelsmann vertrauliche Informationen aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) und dem Innenministerium an die FPÖ weitergab. Die Informationen schürten das Misstrauen der Freiheitlichen gegen den damaligen Koalitionspartner ÖVP und gipfelten am Ende in einem der größten innenpolitischen Skandale der jüngeren Vergangenheit, dem Skandal um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). Jan Marsalek ist einer der meistgesuchten Männer der Welt. Der gebürtige Wiener steht mittlerweile im Verdacht, Strippenzieher des Wirecard-Skandals zu sein.

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BUNDESMINISTERIUM fuer INNERES (Gebaeude aussen)
"Die Presse" exklusiv

Innenministerium sucht Wirecard-Maulwurf

Der Ex-Wirecard-Vorstand erhielt brisante Informationen von Österreichs Geheimdienst. Es besteht die Sorge, dass auch Informationen von Partnerdiensten durchgesickert sein könnten.
Jan Marsalek
Porträt

Der Mann, der sich nicht erwischen lässt

Der per internationalem Haftbefehl gesuchte Manager Jan Marsalek soll einer der Hauptverantwortlichen im Wirecard-Skandal sein. Das Katz- und Maus-Spiel scheint er zu beherrschen.
Wirecard-Logo
"Wall Street Journal"

Wirecard auch im Visier von US-Ermittlern

Die US-Justiz prüft, ob Wirecard in einen mutmaßlichen millionenschweren Bankenbetrug rund um eine Website zum Verkauf von Marihuana involviert ist. Ein Deutscher wurde in den USA bereits festgenommen und angeklagt.
Archivbild: Wirecard-Standort in Wien
Wirecard

Marsalek spendete an österreichisch-russischen Verein

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Dax-Konzern Wirecard
Affäre

Wirecard: Jan Marsaleks Geschäfte in Libyen

Der gesuchte Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek hatte viele Interessen in Libyen. Neben dem geplanten Aufbau einer Miliz war er auch an einem Zementwerk beteiligt – und erhielt 20 Mio. Euro von Österreich.

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