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Österreich: Vier Prozent der Sterbefälle wegen Covid-19

News Bilder des Tages Rom 25.03.2020 Corona Krise: Pressetermin in der Intensivstation des Casal Palocco Krankenhaus; I
News Bilder des Tages Rom 25.03.2020 Corona Krise: Pressetermin in der Intensivstation des Casal Palocco Krankenhaus; Iimago images/ULMER Pressebildage
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588 Menschen starben im März und April an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung. Am höchsten war ihr Anteil in Tirol, zudem starben fast doppelt so häufig Männer wie Frauen.

In den beiden Monaten März und April 2020 starben in Österreich laut Statistik Austria 588 Personen an Covid-19. Das waren etwa vier Prozent der Todesfälle. Ab dem Alter von 65 Jahren erhöhte sich der Anteil dieser Todesursache stark. Am höchsten - mit 8,7 Prozent - war der Anteil von Covid-19 an der Mortalität in Tirol.

"Mit Ausbruch der Covid-19-Krise Mitte März ist die Sterblichkeit in Österreich spürbar angestiegen. Der Höhepunkt wurde in der ersten April-Hälfte erreicht mit rund 16 Prozent mehr Sterbefällen als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre," sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung am Donnerstag. Danach ging die Sterblichkeit wieder auf das Niveau der Vorjahre zurück.

Doppelt so häufig Männer

Betroffen waren zumeist ältere Personen mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz- oder Nierenerkrankungen. Männer starben fast doppelt so häufig an Covid-19 wie Frauen. Diese Geschlechterverteilung bezieht sich altersstandardisiert auf die Wohnbevölkerung. Es leben in Österreich in hohen Altersgruppen viel mehr Frauen als Männer.

Die Zahlen im Detail: Zwischen dem 1. März und 30. April 2020 verstarben in Österreich 15.107 Personen. Bei 588 Sterbefällen wurde Covid-19 als zugrunde liegende Todesursache angegeben, das waren 3,9 Prozent aller Todesfälle. In der Altersgruppe der unter 60-Jährigen war der Anteil der nach einer Sars-CoV-2-Infektion und Krankheit Verstorbenen mit 1,4 Prozent nur sehr klein (60 bis 64 Jahre: 1,9 Prozent). Schon bei den 65- bis 69-Jährigen waren es 4,3 Prozent (70 bis 74-Jährige: 4,4 Prozent; 75- bis 79-Jährige: 4,5 Prozent; über 80-Jährige: 4,2 Prozent).

"Ischgl" und die Folgen: In Tirol betrug der Anteil der Covid-19-Opfer 8,7 Prozent an allen Verstorbenen und stellte damit die Spitze in Österreich dar. In der Steiermark waren es 5,4 Prozent, in Wien fünf Prozent. Dann kamen Salzburg (vier Prozent), Vorarlberg (3,3 Prozent), Niederösterreich (2,8 Prozent) und Oberösterreich (zwei Prozent). In Kärnten (1,2 Prozent) und im Burgenland (1,1 Prozent) wirkte sich die SARS-CoV-2-Pandemie offenbar kaum auf die Sterbeursachen aus.

Sterblichkeit nur gering höher

Berücksichtige man die unterschiedliche Anzahl älterer Menschen in der Bevölkerung der einzelnen Jahre, zeige sich, dass die Sterblichkeit insgesamt - d. h., die altersstandardisierte Sterberate - im März und April 2020 nur um ein Prozent höher war als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Im März bzw. April 2020 lag damit die Sterblichkeit (mit einem Wert von 167,1 auf 100.000 Personen) zwar etwas über dem Jahr 2019 (mit einem Wert von 162,4 auf 100.000 Personen), aber dennoch unter den Werten der Jahre 2015 und 2018 (177,0 bzw. 170,2 auf 100.000 Personen).

Die Sterblichkeit aufgrund von Covid-19 (6,5 auf 100.000 Personen) war in der Periode März/April 2020 höher als die Sterblichkeit durch chronische Atemwegserkrankungen oder Diabetes. Covid-19- Sterbefälle betrafen häufiger Männer (55,1 Prozent) als Frauen. Erwartungsgemäß trat der Tod bei der überwiegende Mehrzahl der an der Infektion verstorbenen Personen in einer Krankenanstalt (rund 86 Prozent) ein.

Verstorbene aufgrund von Covid-19 wiesen etwas mehr zusätzliche Krankheiten auf (durchschnittlich 4,8 Angaben auf dem Totenschein) als Personen ohne Sars-CoV-2-Infektion. Die häufigste Begleiterkrankung bei Covid-19-Sterbefällen ab dem 65. Lebensjahr war Bluthochdruck. Ein Fünftel hatte zusätzlich eine Nierenerkrankung und/oder Diabetes und/oder eine ischämische Herzkrankheit. Bei 17 Prozent der Pandemie-Opfer wurde zusätzlich eine Demenzerkrankung auf dem Totenschein vermerkt, bei etwas über zehn Prozent eine chronische Atemwegserkrankung und bei etwas weniger als zehn Prozent eine Krebserkrankung.

(APA)

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