Leitartikel

Der (Wasser-)Stoff, aus dem die grünen Träume sind

Einweihung groeszte Wasserstoffanlage
Einweihung groeszte WasserstoffanlageAPA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner
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Europa sollte mehr auf Ingenieure und weniger auf Ideologen hören. Dann könnte es was werden mit der grünen Wende durch Wasserstoff.

Es wird eng an der Spitze: Deutschland will Wasserstoffnation Nummer eins werden und hat seit Kurzem einen Plan. Österreich will das auch. Eine Strategie hat es zwar noch nicht, aber wir rollen das Feld eben von hinten auf. Und jetzt auch die EU insgesamt: Laut der diese Woche vorgestellten Wasserstoffstrategie hat die Gemeinschaft vor, zum Wasserstoff-Mekka der gesamten Welt zu werden. Eine Kleinigkeit für eine Region, die ja laut der vor 20 Jahren mit viel Pomp verabschiedeten Lissabon-Strategie seit nunmehr zehn Jahren schon der „wettbewerbsfähigste und dynamischste wissensgestützte Wirtschaftsraum“ dieses Globus ist. Oder etwa nicht?

Nein, ist sie nicht? Da haben wir den Salat! Beziehungsweise das Problem, das sich wie ein roter Faden durch die europäische Umwelt- und Klimapolitik zieht: Man setzt in der Euphorie völlig unrealistische Ziele, macht dabei (wie etwa bei den Vorgaben für die Autoindustrie) nebenbei den einen oder anderen Wirtschaftszweig kaputt, erzielt dabei trotz dreistelliger Milliardeneinsätze gesamtwirtschaftlich keinen messbaren Klimaeffekt (wie bei der deutschen „Energiewende“) und fühlt sich dabei anderen Weltgegenden, die das pragmatischer angehen, noch dazu moralisch überlegen. Das passiert eben, wenn Politiker und ihre ideologischen Einflüsterer das Sagen haben und auf Techniker nicht gehört wird.

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