Studie

Jeder vierte Akademiker findet keinen adäquaten Job

Österreich findet im Jahr nach dem Studienabschluss ein Viertel der Absolventen von Masterstudien keinen adäquaten Arbeitsplatz.
Österreich findet im Jahr nach dem Studienabschluss ein Viertel der Absolventen von Masterstudien keinen adäquaten Arbeitsplatz. Die Presse / Clemens Fabry
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Das Problem besteht auch lange nach Abschluss.

Brüssel. In Österreich findet im Jahr nach dem Studienabschluss ein Viertel der Absolventen von Masterstudien keinen adäquaten Arbeitsplatz. Fünf Jahre nach Abschluss arbeiten immer noch 20 Prozent in einem Job, der nicht ihrer Qualifikation entspricht, eventuell zusätzlich in einem anderen Fachbereich, einige sind auch arbeitslos. Das zeigt die EU-Studie Eurograduate Pilot Survey, die unter Akademikern in acht Ländern durchgeführt wurde.

In anderen untersuchten Ländern wie Griechenland, Malta oder Litauen ist der Wert bei Weitem höher: Dort haben im ersten Jahr nach dem Abschluss über 40 Prozent der Hochschulabsolventen keinen bzw. keinen ihrer Qualifikation entsprechenden Job gefunden, nach fünf Jahren waren es zwischen 30 und 50 Prozent. Im Vergleich zu Absolventen mit einem adäquaten Arbeitsplatz verdienen die Betroffenen weniger: Arbeiten sie unter ihrem Qualifikationsniveau, ist ihr Einkommen um 13 Prozent geringer; arbeiten sie zusätzlich noch in einem fremden Fachbereich, sind es 18 Prozent.

Die Chancen auf einen adäquaten Posten werden nicht nur von der Arbeitsmarktsituation, sondern auch vom familiären Hintergrund der Absolventen (etwa Bildungsniveau der Eltern) beeinflusst; das trifft laut der Studie vor allem auf Deutschland und Litauen zu. In Deutschland, Litauen und Kroatien sind Akademiker außerdem verhältnismäßig öfter auf die Unterstützung der Eltern angewiesen, wenn sie eine ihrer Qualifikation entsprechende Arbeit finden wollen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.07.2020)

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